„Da die deutschen Strompreise durch die Rohstoffpreise auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt getrieben wurden, ist es jetzt an der Zeit für Betreiber, ihre Preise auf einem historisch sehr attraktiven Niveau zu sichern“, sagt Jonas Nihoj, Leiter des Portfolio and Trading Services in Pexapark. Das Zeitfenster für PPA-Verhandlungen mit solch auskömmlichen Preisen könne sich „schnell schließen“, gibt das Unternehmen zu bedenken.
Pexapark hat zuletzt drei deutsche Stromerzeuger bei der Unterzeichnung von fünf kurzfristigen Stromabnahmeverträgen (PPA) unterstützt. Daten aus der Pexapark-Software PexaQuote zeigen Preise für dreijährige PPAs im August 2021 bei über 60 € pro MWh auf, während die Preise für einjährige PPAs bei fast 70 € pro MWh lagen. Seit Herbst 2020, als die Strompreise noch bei knapp 34 €/MWh lagen, ist es zu einem steilen Aufwärtstrend gekommen.
Die unterzeichneten PPAs wurden laut Pexapark mit einem führenden Versorgungsunternehmen abgeschlossen. Sie decken fünf Onshore-Windprojekte mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren ab und sind darauf ausgelegt, kommerzielle und betriebliche Risiken zu mindern. „Diese PPAs schützen vor einem potenziellen Strompreisverfall, indem sie den Produzenten während der Laufzeit einen festen Strompreis pro MWh sichern“, heißt es bei Pexapark.
PPA als wichtiges Geschäftsmodell für die Post-EEG-Phase
Gerade für Post-EEG-Anlagen sind PPA-Deals attraktiv. Da die Betreiber nach dem Ende der Förderung einem Strompreisrisiko ausgesetzt sind, werden neue Geschäftsmodelle gesucht, um den fortlaufenden Betrieb sichern zu können. „Der Abschluss kurzfristiger PPAs ist dabei ein wesentlicher Bestandteil, damit sich Laufzeitverlängerungen unter diesen neuen Marktbedingungen finanziell lohnen und gleichzeitig technische Risiken abgedeckt sowie weitere Investitionen getätigt werden können“, heißt es weiter.
Die Erfolge mit der PPA-Beratung bringt Pexapark nun in ein neues „Trading as a Service“- Angebot ein. Es soll Betreiber dabei unterstützen, PPAs schnell abzuschließen und gleichzeitig die verschiedenen Herausforderungen eines Marktes ohne Subventionen zu meistern. Die Verträge seien „bereits geschrieben und vorverhandelt“, und der Ausschreibungsprozess wird über die bestehenden Software-Werkzeuge von Pexapark beschleunigt, heißt es.
„Wichtige Erzeugungskapazitäten online halten und Portfolio optimieren“
„Viele Betreiber haben keine Erfahrung in der Verhandlung von PPAs, da sie in der EEG-Welt groß geworden sind“, sagt Nihoj. „Kurzfristige PPAs, wie wir sie im Rahmen unseres neuen Trading-as-a-Service-Angebots bereitstellen, können dazu beitragen, die finanziellen Risiken des Betriebs alternder Windparks ohne Subventionen zu reduzieren. Letztendlich wird es ihnen ermöglichen, wichtige Erzeugungskapazitäten online zu halten und ihr Portfolio zu optimieren.“