Ob ein H2-Pipeline-Netz zur Wertschöpfungssteigerung im Großraum Köln beitragen und wie diese Verteilinfrastruktur kostengünstig aufgebaut werden könnte, das hat eine Machbarkeitsstudien unter Federführung des Netzwerks HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland untersucht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Aufbau einer Pipeline-Infrastruktur zur Versorgung der Region mit Wasserstoff technisch möglich ist und für alle Beteiligten große Chancen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstofftechnologien bietet.
Auftraggeber der Studie sind die sieben Energieversorger sowie Transport- und Verteilnetzbetreiber GVG Rhein-Erft, Open Grid Europe, RheinEnergie, Rheinische NETZGesellschaft, Thyssengas, Stadtwerke Brühl und die Westnetz. Erstellt wurde die Studie von EMCEL, ETC Energy Transition Consulting und dem Fraunhofer SCAI unter Federführung von HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland.
Das Netzwerk HyCologne verfolgt mit dem Projekt HyPipCo (Hydrogen Pipeline Cologne) das Ziel, die Grundlagen für den zügigen Ausbau einer rohrleitungsgebundenen Infrastruktur im Großraum Köln zu schaffen. Damit soll die bedarfsgerechte Wasserstoffversorgung der Gebiete rechts und links des Rheins sowie im Rheinischen Revier langfristig sichergestellt werden. Denn Wasserstoff werde ein „unverzichtbarer Baustein“ des zukünftigen Energiesystems sein, so das Netzwerk. Insbesondere in der Industrie sowie im Transport und in der Logistik werde Wasserstoff als stoffliche Alternative zu fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Erdgas zukünftig in großen Mengen benötigt werden, heißt es.
Aufruf zur Beteiligung
Die Voraussetzungen für den Aufbau einer Wasserstoff-Pipeline seien aktuell sehr günstig, so das Netzwerk. Die Erwartung, dass ein solches Pipelineprojekt aktiv vorangetrieben wird, sei sehr groß, denn der Bedarf an Wasserstoff in der Region werde kurz- und mittelfristig signifikant steigen, heißt es weiter. Die zu erwartenden Planungs- und Umsetzungsphasen eines Pipeline-Projekts seien relativ zeitintensiv. Zudem stünden andere Transportoptionen, wie zum Beispiel per Schiff, Bahn oder Straße, in direkter Konkurrenz zum Wasserstofftransport über ein Pipeline-System. HyCologne lädt daher weitere Stakeholder aus Wirtschaft und der öffentlichen Hand ein, sich an dem Projekt HyPipCo zu beteiligen und an der zügigen Realisierung eines Wasserstoff-Pipelinesystems mitzuwirken. Nach Aussage der Studie bieten die aktuellen Förderlandschaften der EU, des Bundes und des Landes NRW aktuell dazu gute Rahmenbedingungen.