Mitte Februar hat die Salzgitter AG mit Uniper eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Dabei geht es darum, das Salcos-Projekt in Salzgitter zur Produktion von klimafreundlichem Stahl mit grünem Wasserstoff „zu wettbewerbsfähigen Bedingungen“ zu versorgen.
Die Kooperation zielt auf die Wasserstoffversorgung aus Wilhelmshaven ab. Dort entwickelt Uniper zwei Projekte für grünen Wasserstoff: Zum einen ist ein Importterminal für Ammoniak geplant, das in der Lage sein soll, den Ammoniak in Wasserstoff zurückzuverwandeln. Zum anderen sieht Uniper eine Großelektrolyse vor, die mit einer Leistung von bis zu 1.000 MW grünen Wasserstoff erzeugen wird. Dazu soll eine Direktanbindung von neu zu errichtenden Offshore-Windparks in der Nordsee geprüft werden. „Die Elektrolyse und die gesamte nachgelagerte Wasserstoffinfrastruktur wirken dabei wie ein Stoßdämpfer, der bei starkem Windaufkommen die Windenergie sinnvoll als Wasserstoff speichert und transportfähig macht“, heißt es in einer Mitteilung von Uniper und Salzgitter.
Zur Versorgung von Salzgitter über das entstehende deutsche Wasserstoffpipelinenetz sowie zur Entwicklung von Kavernenspeichern wollen Uniper und die Salzgitter AG mit weiteren Partnern zusammenarbeiten. „Für unseren Weg zur klimaneutralen Stahlherstellung Salcos – Salzgitter Low CO2-Steelmaking – ist der sichere und wirtschaftliche Bezug von grünem Wasserstoff eine grundlegende Voraussetzung“, sagt Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG. Die Kooperation mit Uniper sei ein weiterer Schritt, um diese „tiefgreifende technische Transformation“ gemeinsam mit starken Partnern zum Erfolg zu führen.
Wilhelmshaven: Voraussetzungen für ersten großen Wasserstoff-Hubs für Deutschland gegeben
„Der Standort Wilhelmshaven bietet alle notwendigen Voraussetzungen für die Schaffung eines ersten großen Wasserstoff-Hubs für Deutschland“, sagt Klaus-Dieter Maubach, CEO der Uniper SE. Hier solle nicht nur eine großskalige Wasserstoffbereitstellung zur Dekarbonisierung der Stahlerzeugung in Niedersachsen entstehen, „wir wollen ebenso eine Lösung entwickeln, mit der neue Offshore-Windparks im Gigawattbereich schneller ins deutsche Netz integriert werden können.“
Salzgitter will sich als Marktführer für „Circular Economy Solutions“ etablieren und setzt dabei auf Partnerschaften. Mit dem dänischen Energiekonzern Ørsted hat Salzgitter kürzlich eine weitreichende Kooperation geschlossen, die einen Kreislauf von der „grünen“ Stahlerzeugung für Windenergieanlagen, über deren Stromerzeugung für „grünen Wasserstoff“ bis hin zum Recycling der Anlagen beschreibt.