„Das ist ein weiterer großer Meilenstein für die deutsche Energiewirtschaft, um bis 2030 den EE-Anteil am Strom auf 80 Prozent zu erhöhen“, heißt es in einer Mitteilung von PPC.
Im Rahmen des Innovationsprojektes „Implementierung intelligentes Systemmanagement“ wurde mit der netzdienlichen Steuerung von dezentralen Erzeugern eine weitere zukunftsorientierte Lösung in die Praxis umgesetzt. Inhalt des Projektes ist unter anderem die gezielte Ansteuerung von PV-Anlagen, um deren Stromeinspeisung je nach Netzzustand zu regeln. Dadurch müssen die Anlagen nicht pauschal abgeregelt werden, wie es heute die Praxis ist, sobald die zulässige Netzfrequenz überschritten ist.
Grundlage des Lösungsansatzes bilden intelligente Messsysteme – konkret die Steuerung über den CLS-Kanal des Smart Meter Gateways der Power Plus Communications AG (PPC). Dank der erfolgreichen Umsetzung werde der Weg für die Energieanwendungsfälle (EAF) der Stufe 3 im Bereich „Messen und Steuern“ des Stufenplans von BSI und BMWi geebnet. „Die EAFs werden vom Gesetzgeber mit hoher Wahrscheinlichkeit im ersten Halbjahr 2022 freigegeben“, heißt es.
Praktische Umsetzung der Vorhaben in Leinefelde und Farnroda
In Leinefelde und Farnroda wurde das Vorhaben praktisch umgesetzt. Die Steuerung der Anlagen erfolgt über die Steuerboxen von Prolan AG und Swistec GmbH. Hierfür nutzt die Thüringer Mess- und Zählerwesen Service GmbH (TMZ) in der Rolle des Gateway-Administrators und des aktiven externen Marktteilnehmers den Switching Server (RSS) der Robotron Datenbank-Software GmbH.
Für die Kommunikationsanbindung der Anlagen werden LTE Smart Meter Gateways eingesetzt. In Leinefelde werden seit Ende Oktober die Wechselrichter des Herstellers IBC Solar nach dem Fahrplan 100 Prozent, 60 Prozent, 30 Prozent und 0 Prozent angesteuert, berichtet Ingo Lange von der TMZ, der das Projekt federführend betreut.
Anwendungsfall Messen und Steuern für Direktvermarktung im EEG schon im Blick
Die erfolgreich demonstrierte Steuerung der PV-Anlagen über das intelligente Messsystem ebne nicht nur den Weg für Energieanwendungsfälle aus Stufe 3, es werden auch bereits erste technische Grundlagen für Stufe 4 durchgespielt. Dabei geht es um das Messen und Steuern für Redispatch 2.0 (EAF 11), das Messen und Steuern für Direktvermarktung EEG (EAF 12) und das Thema Fernauslesung RLM Elektrizität (EAF 17).