200-MWh-Batterie soll in Lubmin Dauerbetrieb eines 50-MW-Elektrolyseurs ermöglichen


Das Projekt soll in der ersten Ausbaustufe den Bau einer Power-to-X-Anlage der neuen Generation mit einer Kapazität von rund 6.000 Tonnen (mehr als 200 GWh) grünem Wasserstoff pro Jahr umfassen. In einer zweiten Ausbaustufe ist eine Leistung von über einem Gigawatt geplant, wodurch mehr als 60.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert und über 800.000 Tonnen direkter CO2-Emissionen jährlich vermieden werden könnten, heißt es in einer Mitteilung der beiden Unternehmen. 


Mit dem Bau der ersten Ausbaustufe der Anlage in Lubmin mit einer Gesamtinvestition von über 200 Mio. € soll im kommenden Jahr begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Die Inbetriebnahme der zweiten Ausbaustufe soll dann im Jahr 2030 erfolgen. Die damit verbundene Gesamtinvestition „kann eine Milliarde Euro übersteigen“, heißt es.


Strombezug aus Erneuerbaren soll über PPA langfristig gesichert werden


Die Volatilität der erneuerbaren Energieerzeugung werde durch die Kombination eines alkalischen 50-MW-Elektrolyseurs mit einer 200-MWh-Hochkapazitätsbatterie gelöst, die eine konstante Produktion grünen Wasserstoffs ermögliche. Andreas Schierenbeck, Mitbegründer und Vorstandsmitglied von HH2E, erläutert die Konfiguration. Demnach produziert der Elektrolyseur grünen Wasserstoff, wenn Wind und Sonne genug Strom liefern, und die Batterie wird dann ebenfalls geladen. „Wenn die zeitgleiche Erzeugung erneuerbarer Energie nicht ausreicht, liefert die Batterie den grünen Strom, der den Elektrolyseur in ständiger Produktion hält.“ Der Technologiemix ermögliche damit die „maximale Nutzung der Elektrolyse auch bei unbeständiger Verfügbarkeit grünen Stroms“.


Die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien soll über langfristige Stromabnahmeverträge (PPA) für Strom aus Offshore- und Onshore-Windparks sowie Solarparks in der Region gesichert werden.


„Der Markt in Deutschland zeigt ein außerordentlich hohes Interesse an grünem Wasserstoff als Teil der Energiewende und des Rohstoffmixes“, sagt Jörg Selbach-Röntgen, CEO der MET Germany GmbH. Die Entwicklung des Projektes werde „stark von der Nachfrage der Industrie und der Energiewirtschaft in Deutschland abhängen, was wir durch verlässliche und langfristige Lieferbeziehungen sicherstellen wollen“.


Der Bürgermeisters von Lubmin, Axel Vogt, freut sich, dass eine „alte Infrastruktur, die einst ein Kernkraftwerk beherbergte, einem Standort für grüne Energie der neuen Generation den Weg bereitet“. Die Anlage bei Lubmin sei strategisch günstig gelegen, in der Nähe von Wind- und Solarparks, die große Mengen an erneuerbarer Energie erzeugen.“


Grüner Wasserstoff soll regional durch neue Industriebetriebe, Logistikunternehmen und maritime Wirtschaft genutzt werden


Auch Reinhard Meyer, Wirtschafts- und Energieminister von Mecklenburg-Vorpommern, begrüßt das geplante Investment. „Der geplante Bau und Betrieb einer Elektrolyseanlage im industriellen Maßstab in Lubmin zeigt sehr deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern mit seinem großen Angebot an Wind- und Sonnenstrom echte Standortvorteile für Investitionen in die Energiewende und damit in die Transformation der Industrie zur Klimaneutralität bietet.“ Das Projekt könne einen wichtigen Beitrag einer grünen Wasserstoffwirtschaft an unserer Ostseeküste leisten. „Zukünftig soll der grüne Wasserstoff regional durch neue Industriebetriebe, Logistikunternehmen und die maritime Wirtschaft genutzt werden. Damit werden diese Unternehmen in die Lage versetzt, dauerhaft bezahlbare grüne Energie zu beziehen – ein echter Wettbewerbsvorteil unseres Landes.“


Die Partnerschaft zwischen HH2E und MET Group konkretisiert sich in der Gründung der Projektgesellschaft „H2 Lubmin GmbH“, die für die Entwicklung des Projektes, den Bau und den langfristigen Betrieb der neuen Anlage verantwortlich sein wird.