Bis 2025 soll eine jährliche Produktionskapazität von 3 GW erreicht werden, wie die beiden Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Das entspricht der Leistung von 200 bis 300 großen Windrädern auf See. Der Start der Produktion ist für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Bereits im Februar hatten die beiden Unternehmen angekündigt, bei der Entwicklung von Elektrolyseuren im industriellen Maßstab zusammenarbeiten zu wollen.
Siemens Energy wird einen Anteil von 74,9 Prozent am Joint Venture haben, das in Berlin angesiedelt werden soll. Der Konzern bringt dabei seine in der Hauptstadt entstehende Elektrolyseur-Fertigung mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Mio. € ein. Zudem wollen beide Unternehmen gemeinsam an der nächsten Generation von Elektrolyseur-Technologien forschen.
Die Stacks für die Elektrolyseure sollen in Berlin gefertigt werden. Den Aufbau der entsprechenden Produktion in der Hauptstadt hatte Siemens bereits zu Jahresbeginn bekannt gegeben. Die Fabrik soll Siemens Energy und Air Liquide mit Stacks für ihr breites Kundenspektrum beliefern und damit den schnell wachsenden Markt bedienen. Die Stacks basieren auf der PEM-Elektrolyse (Protonen-Austausch-Membran). Sie zeichneten sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus und eigneten sich besonders gut für den flexiblen Betrieb mit volatilen erneuerbaren Energien, betont Siemens. Air Liquide und Siemens Energy haben zudem vereinbart, im Rahmen der Partnerschaft F&E-Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, um gemeinsam die nächste Generation von Elektrolyseur-Technologien zu entwickeln.
„Die Gründung dieses deutsch-französischen Joint Ventures ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem führenden europäischen Ökosystem für erneuerbaren und kohlenstoffarmen Wasserstoff“, sagte Air-Liquide-Chef François Jackow. „Durch die Ausweitung der Produktion von Elektrolyseuren in großem Maßstab werden Air Liquide und Siemens Energy in der Lage sein, ihren Kunden Zugang zu großen Mengen an wettbewerbsfähigem erneuerbarem Wasserstoff zu verschaffen und deren Aktivitäten zu dekarbonisieren.“
Energy-Chef Christian Bruch betonte: „Um grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig zu machen, brauchen wir in Serie gefertigte, kostengünstige und skalierbare Elektrolyseure. Außerdem benötigen wir starke Partnerschaften.“