Im Bereich der Photovoltaik liegt der Zubau damit 14 Prozent über dem Vorjahreswert. Angesichts von Lieferkettenproblemen, zunehmendem Fachkräftemangel und einer jüngst unterzeichneten Ausschreibungsrunde für Solaranlagen des ersten Segments erscheint gegenwärtig aber unklar, wie die erheblich angehobenen Ausbauziele in näherer Zukunft erreicht werden können.
Der Solarzubau im Mai erreicht einen Wert von 548 MW und liegt damit 39 Prozent über dem Vorjahreswert. Der gesamte Zubau an PV-Leistung in Deutschland liegt über den von der Bundesnetzagentur summierten Werten, die den geförderten Solarzubau abbilden: Rund 500 MW an Anlagen mit einer Leistung von mehr als 750 kWp sind zwischen Januar und Mai im Register gemeldet worden, ohne dass sie einen für die Förderung erforderlichen Zuschlag in Ausschreibungen erhalten hätten.
Vom geförderten Solarzubau entfallen 1.560 MW auf Solaranlagen, die außerhalb der Ausschreibungen errichtet wurden. Das ist gemessen an der Leistung ein Anteil von 59 Prozent. Die übrigen 1.086 MW an gefördertem Solarzubau im Jahr 2022 entfallen damit auf EEG-Ausschreibungsprojekte. Auf geförderte Mieterstromprojekte ist ein Zubau von 15,3 MW zurückzuführen. Ein Förderdeckel für solche Mieterstromprojekte käme bei einem Jahreszubau von 500 MW zum Tragen, er ist seit Verabschiedung des Mieterstromgesetzes im Jahr 2017 noch nicht im Ansatz zu einer bindenden Restriktion geworden.
Im Bereich der Windenergie entfallen 10,5 MW des Gesamtzubaus auf Pilotwindenergieanlagen. Die gesamten 849 MW sind dem Onshore-Windenergiebereich zuzuordnen, im Offshore-Segment ist noch kein Zubau in das Register gemeldet worden, allerdings soll der 342-MW-Windpark Kaskasi von RWE noch 2022 in Betrieb gehen.