Ziel sei es, dass Thüringen bis zum Jahr 2040 seinen Energiebedarf selbst aus erneuerbaren Quellen decken könne, sagte Fraktionschef Mario Voigt in Erfurt. Vorgeschlagen werden unter anderem der Neubau von 620 leistungsfähigen Windkraftanlagen an vorhandenen, aber auch neuen Standorten. „Dabei kommen wir mit weniger als einem Prozent der Landesfläche aus.“ Die Anlagen könnten jährlich zehn Terawattstunden Strom produzieren.
In der Diskussion sind derzeit allerdings Bundesregelungen von zwei Prozent der Fläche in Deutschland, die für Windräder reserviert werden sollen. Für Thüringen sieht der jüngst verabschiedete Entwurf für ein Windenergieflächenbedarfsgesetz sogar einen Anteil von 2,2 Prozent an der Landesfläche vor. Statt der 12.500 Hektar, die der CDU-Vorschlag vorsehe, müssten damit in Thüringen 35.600 Hektar für Windkraftstandorte ausgewiesen werden. „Der Unterschied entspricht etwa der Ausdehnung der Stadt Erfurt“, so Voigt.
Die CDU plädiere in ihrem Konzept dafür, neue Windräder und Solaranlagen vor allem entlang von Eisenbahntrassen und Autobahnen zu errichten, so Voigt. Allein dort könnten etwa 400 Windräder stehen. Auch der größtenteils ungenutzte Truppenübungsplatz Ohrdruf (Kreis Gotha) könnte dafür genutzt werden. Ziel sei es, von Flächenvorgaben wegzukommen. Besser seien konkrete Vorgaben zu der benötigten Energiemenge, sagte der CDU-Energiepolitiker Thomas Gottweiss.
Voigt machte deutlich, dass seine Fraktion an der Forderung nach einer Abstandsregelung von 1.000 Metern zwischen Windrädern und Wohnhäusern festhalte. Er verwies auf den Kompromiss dazu mit Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der gelten müsse. Verlangt werde weiter eine entsprechende Änderung der Bauordnung. Über Detailfragen liefen noch Gespräche mit der rot-rot-grünen Koalition.
Die Abstandsregelung hätte im Landtag fast einen Eklat ausgelöst, weil die CDU-Initiative von der AfD-Fraktion unterstützt wurde und die AfD damit maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidung gehabt hätte.
Die CDU-Fraktion verwies auf Studien vor allem der Fachhochschule Nordhausen, wonach der Thüringer Energiebedarf in den kommenden Jahren von derzeit 57,7 TWh auf 33,6 TWh im Jahr 2040 sinken werde. Gleichzeitig werde der Stromanteil von jetzt etwa einem Fünftel auf rund 37 Prozent steigen.