„Unser Plan ist klar“, sagt Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions. „Wir entwickeln H-TEC Systems zu einem der weltweit führenden Player auf dem Gebiet der PEM-Elektrolyse.“ Dafür wird das Management des Unternehmens neu aufgestellt.
In den kommenden fünf bis zehn Jahren werde grüner Wasserstoff einer der wichtigsten primären Energieträger der sich fortschreitend dekarbonisierenden Weltwirtschaft werden. H-TEC Systems beherrsche mit der PEM-Elektrolyse eines der wichtigsten Verfahren für die industriell skalierte Wasserstoff-Gewinnung aus erneuerbaren Energien. „Die Technik ist ausgereift und bereits erfolgreich am Markt platziert. Es geht daher im nächsten Schritt um die Skalierung und den Aufbau einer Serienfertigung mit hohem Automationsgrad, und hier wollen wir mit hohem Tempo vorangehen“, sagt Lauber.
Volkswagen Group sieht Schlüsselrolle für Wasserstoff in vielen Bereichen
H-TEC Systems profitiere vom globalen Vertriebsnetz und der Großprojekterfahrung von MAN Energy Solutions, aber auch vom direkten Zugang zu Kompetenzen der Volkswagen Gruppe, vor allem im Bereich der Produktionsskalierung und im zuliefererbasierten Seriengeschäft. „Auf dem Weg zur Klimaneutralität spielt Wasserstoff für Sektoren wie die internationale Schifffahrt oder industrielle Prozesse, bei denen eine direkte Elektrifizierung nicht möglich ist, eine Schlüsselrolle“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende von MAN Energy Solutions und Mitglied des Volkswagen Konzernvorstandes, Gunnar Kilian. Vor diesem Hintergrund sei es „elementar“, dass die Tochter MAN Energy Solutions ihre strategische Position im Zukunftsmarkt für Power-to-X und synthetische Kraftstoffe mit der Investition in die Wasserstoffherstellung weiter stärke.
H-TEC Systems bietet seinen Kunden integrierte Containerlösungen im Megawatt-Bereich an. Für die Umsetzung der nun beschlossenen Wachstumsstrategie wird das Management-Team des Spezialisten neu aufgestellt. Robin von Plettenberg, bislang bei MAN Energy Solutions Leiter des Servicegeschäfts mit Turbomaschinen, kommt als CEO und Sales-Verantwortlicher (CSO) neu an Bord. Frank Zimmermann übernimmt die Rolle des Chief Financial Officers (CFO). Marius Zasche, zuvor Leiter des Komponentengeschäfts bei MAN, komplettiert das Vorstandsteam als Chief Technology & Operations Officer (CTO/ COO).
Von dezentralen Wasserstoffprojekten zu Multi-Gigawatt-Großanlagen
„Derzeit ist der Markt für die Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien auf eine dezentrale Gewinnung und lokale Nutzung fokussiert“, sagt von Plettenberg. In den nächsten Jahren werde man zunehmend größere Projekte sehen, etwa für die Anbindung ganzer Windparks. „Wir rechnen zunehmend mit Projekten in der Größenordnung von mehr als 100 Megawatt und mittelfristig über einen auch strukturell veränderten Markt für Multi-Gigawatt-Großanlagen, die insbesondere dem Export von Wasserstoff und der weltweiten Versorgung der industriellen Sektoren dienen.“
Auch die Belegschaft des in Augsburg und im schleswig-holsteinischen Braak beheimateten Unternehmens soll kräftig weiterwachsen: „Wir sind schon in den vergangenen Jahren personell stark gewachsen und haben die Anzahl der Mitarbeitenden allein 2021 verdoppelt“, sagt Frank Zimmermann. „Dieses Wachstum wird sich fortsetzen, wir planen die Neueinstellung von mehreren hundert hochqualifizierten Mitarbeitenden in den kommenden Jahren, vor allem in Entwicklung und Produktion.“