Niederlande Startschuss für Vattenfall-Hybridkraftwerk „Haringvliet“


Es handelt sich den Angaben zufolge um das erste Mal, dass Vattenfall die drei Techniken an einem Ort errichtet. Das „Vollhybrid-Kraftwerk“ steht in der Region „Goeree-Overflakkee“ in der Provinz Süd-Holland rund 50 Kilometer südwestlich von Rotterdam. Vattenfall sieht darin auch eine Blaupause für zukünftige Projekte.


Der Energiepark besteht aus sechs Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 22 MW, einer Freiflächen-Photovoltaikanlage mit 115.000 Solarmodulen (38 MW) und einem Batteriespeicher aus zusammen 288 Batterien, die in 12 handelsüblichen Seecontainern untergebracht sind. Die Einzelkomponenten teilen sich einen gemeinsamen Netzanschluss.


„In Haringvliet ist es gelungen, Wind, Sonne und Batterien so zu koordinieren, dass wir erneuerbare Energie zu geringeren Kosten und mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt liefern“, sagt Claus Wattendrup, Leiter des Geschäftseinheit Solar & Batteries bei Vattenfall.


Know-how aus Haringvliet soll auch Projekten in Deutschland dienen


Das Know-how aus dem Energiepark Haringvliet soll auch der Energiewende in Deutschland dienen. „Wir sammeln mit dem Projekt wichtige Erfahrungen, die wir auch hierzulande nutzen wollen“, sagt Wattendrup. „Die von vornherein mitgedachte Kombination aus Erzeugung und Speicherung kann beispielgebend sein für eine effizientere Planung und Umsetzung solcher Projekte. Dies kann den Ausbau der erneuerbaren Energien auch hierzulande beschleunigen.“


Die Sonnenkollektoren liefern tagsüber und im Sommer die meiste Leistung, für die Windräder gilt dies in den Wintermonaten. Gemeinsam könnten sie so den gleichen Netzanschluss sinnvoll nutzen. Die Batterie wiederum sorgt dafür, dass das Netz im Gleichgewicht bleibt oder sie dient als Speicher für den erzeugten Strom. Eine eigens entwickelte Software sorgt dafür, dass die verschiedenen Komponenten optimal zusammenarbeiten. 


Vielfältige Vorteile hybrider Kraftwerksstrukturen


Die integrierte Planung und Entwicklung solcher Projekte biete zahlreiche Vorteile, betont Vattenfall. So betrage die Errichtung eines Windparks von der Planung bis zum ersten Stromfluss hierzulande durchschnittlich sieben Jahre. Wichtige Zeitersparnisse würden dadurch erzielt, dass Sonne und Batterien von Anfang an in die Planungen einbezogen werden. Darüber hinaus sei der Bau eines Energieparks mit den drei Technologien günstiger als drei separate Projekte, da sich die Technologien das gleiche Umspannwerk, die gleichen Kabel und Wirtschaftswege teilen.