Wie der PV-Handelsplatz pvXchange berichtet, sind die Preise in den verschiedenen Qualitätssegmenten seit Jahresbeginn um rund zehn Prozent angestiegen. „Sah es im letzten Monat noch so aus, als ob sich die Liefersituation bei Solarkomponenten langsam aber kontinuierlich zur Jahresmitte hin entspannen würde, muss man jetzt leider erkennen, dass sie sich nochmals weiter zugespitzt hat und kein Ende in Sicht ist“, erläutert pvXchange-Geschäftsführer Martin Schachinger.
Für High-Efficiency-Module weist pvXchange im Mai 2022 einen durchschnittlichen Angebotspreis auf dem europäischen Spotmarkt für verzollte Ware in Höhe von 0,43 €/Wp aus. Das sind drei Cent mehr als zum Jahresstart. Auch in den Segmenten Mainstream (0,32 €/Wp, +10,3 Prozent Preisanstieg seit Januar) und Low Cost (0,19 €/Wp, +11,8 Prozent) zeigen sich Preisanstiege.
Die Systematik in der Preisberichterstattung hat pvXchange angepasst. „Polykristalline Zellen waren vorgestern, aber auch die PERC-Technologie und die P-Typ-Zelle sind mittlerweile ein Auslaufprodukt, da mit ihr kaum Wirkungsgrade jenseits der 20-Prozent-Marke möglich sind“, sagt Schachinger. Neue Technologien wie TOPCon, HJT oder IBC ständen „in den Startlöchern zur Gigawatt-Massenproduktion“ und würden die momentan noch dominierenden Produkte mit monokristallinen PERC-Zellen in Kürze abgelöst haben.
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, rutschen alle Module mit Wirkungsgraden unter oder um 21 Prozent in den Bereich „Mainstream“ hinein, also zum Beispiel ab sofort alle Produkte mit PERC-Zellen, aber auch schwarze Module mit entsprechenden Zellen. Neben dem Indexwert „All Black“ verschwindet damit auch die Klassifizierung „Bifacial“. Der Bereich „High Efficiency“ wird weiterhin ein Sammelbecken von Produkten mit relativ hoher Spreizung in den Verkaufspreisen bleiben, „aber eine genauere bzw. eindeutigere Zuordnung zu Herkunftsregionen oder Zelltechnologien ist hier kaum möglich.“