Sitzung am 29.08.2018
Um die europäischen Gewässerschutzziele zu erreichen, ist eine weitere Reduktion der Phosphor-Einträge in die Gewässer erforderlich. Hauptquellen sind die Einträge von landwirtschaftlich genutzten Flächen (Abfluss und Erosion) sowie aus Kläranlagen. In der landesweiten Betrachtung tragen beide etwa in gleicher Höhe bei, am Einzelgewässer sieht das meist ganz anders aus.
In der jüngsten Sitzung des Fachbeirats Eigenbetriebe ging es darum, die künftigen Maßnahmen im Bereich der Kläranlagen zu beraten. Dazu begrüßte der Vorsitzende WL Rolf Flerus, Brohltal, den Abteilungsleiter Wasserwirtschaft im MUEEF, Herrn Dr. Erwin Manz, der die aktuellen Überlegungen seines Hauses erläuterte. Maßnahmen an Kläranlagen seien wichtig, da die eingeleiteten Ortho-Phosphate biologisch besonders wirksam seien. Die nach Bewirtschaftungsplan für die Kläranlagen vorgesehenen Maßnahmen seien zum großen Teil noch nicht umgesetzt. Auf vielen Kläranlagen bestehe noch Potenzial zur weiteren Reduktion, auch deutlich unterhalb der Bescheidwerte. Der Fachbeirat kam zu Ergebnis, den bisherigen kooperativen Ansatz weiter zu verfolgen, und fallweise - je nach Leistungsfähigkeit der Anlage - zu entscheiden, ob die Bescheidwerte nach unten angepasst werden.
Des Weiteren informierte sich der Fachbeirat über BIM - Building Information Modelling - ein Instrument für das digitale Planen und Bauen. Vorgestellt wurde es durch mehrere Vertreter des sog. BIM-Clusters, das bei der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz angesiedelt ist. Mit BIM wird das gesamte Bauwerk als Ganzes in einem Computermodell abgebildet. In dem dreidimensionalen Modell sind sämtliche Beziehungen und Wechselwirkungen der einzelnen Bauteile bzw. Gewerke untereinander erfasst. Es kann mit Quantitäten, Qualitäten und Kosten hinterlegt werden und wird von allen am Bauprojekt Beteiligten genutzt. Dies ermöglicht eine vernetzte und kooperative Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden.
Im Ergebnis soll dieses Tool dazu dienen, die ordnungsgemäße Vertragserfüllung und die Mängelfreiheit des Bauprojekts zu verbessern. Dies liegt im Interesse aller Beteiligten. Es wurde vereinbart, für die Anwendung im Bereich der Wasserwirtschaft gemeinsam ein Pilotprojekt für Rheinland-Pfalz auf den Weg zu bringen.
Weitere Themen der Sitzung waren unter anderem die Klärschlammverwertung, die Förderung einer gewässerschonenden Landwirtschaft in Wasserschutzgebieten sowie die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung in der Ver- und Entsorgung.