Der bayerische Umweltminister Marcel Huber sagte, dass staatlicher Hochwasserschutz die Gefahren sehr weit entschärfen, aber Schäden nicht völlig verhindern könne. Eigenvorsorge durch Rücklagen oder eine Elementarschadenversicherung seien deshalb für Bewohner überschwemmungsgefährdeter Gebiete unverzichtbar.
Neue Hochwasserschutzmaßnahmen sind Ende Oktober in Neustadt bei Coburg und in Nittenau im Landkreis Schwandorf eingeweiht worden. In Nittenau könne durch eine neue, 530 Meter lange, 80 Meter breite und 1,60 Meter tiefe Flutmulde bei Hochwasser ein Teil des Flusswassers schneller abgeleitet werden, teilte das Umweltministerium mit. So könne bei Hochwasser der Wasserstand des Flusses in Nittenau um bis zu 20 Zentimeter gesenkt werden. Dies ist eine erhebliche Verbesserung für die bestehende Bebauung in der Stadt. Der Freistaat förderte die Maßnahme den Angaben zufolge mit rund 500.000 Euro. Um die Stadt Nittenau künftig noch besser vor Hochwasser zu schützen, plant Bayern weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel Deiche und Rückhaltebecken.
Im oberfränkischen Neustadt bei Coburg wurde der erste Bauabschnitt für den Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser abgeschlossen, heißt es weiter. Dem Umweltministerium zufolge wurden im Neuburger Stadtteil Rödern in fast vier Jahren Bauzeit neue Ufermauern gebaut und drei neue Schöpfwerke errichtet. Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro. Der Freistaat hat die Maßnahme den Angaben zufolge mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert. Neustadt war in der Vergangenheit immer wieder von Hochwasser betroffen, zuletzt im Jahr 2003. Im Rahmen des Hochwasserschutzes ist der Bau von zwei Hochwasserrückhaltebecken in Röden und Rottenbach geplant.