BfN und Angelfischer gegen weiteren Ausbau der kleinen Wasserkraft


Anlagen dieser Größenordnung spielten bundesweit für die Stromversorgung eine unbedeutende Rolle, hätten aber für die Natur schwerwiegende negative Auswirkungen. Die Beeinträchtigungen und der erzielte Nutzen stünden dabei in keinem Verhältnis, sagte die Präsidentin des DAFV, Christel Happach-Kasan. Es gelte, die Fließgewässer naturnäher zu gestalten und ihre Durchgängigkeit wieder herzustellen, um die natürliche Fischfauna dauerhaft erhalten, sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

Des Weiteren forderten die Behörde und der Verband, dass Querbauwerke zügig mit funktionstüchtigen Fischaufstiegsanlagen nachgerüstet werden müssten. Außerdem ist es unabdingbar, dass für die Wasserkraftanlagen möglichst schnell innovative Lösungen zur gefahrlosen Passierbarkeit für Fische entwickelt, erprobt und dann auch umgesetzt würden, sagte Jessel. Dies gelte jedoch nicht nur für den Huchen, sondern für alle Flussgebiete und für alle Wanderfischarten in Deutschland. Ohne die Wiederherstellung der Durchgängigkeit könne sei auch der von der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) geforderte gute Zustand für die Fließgewässer in der Regel nicht zu erreichen.

Als Beispiel für die heimischen Fischarten, deren Lebensraum durch die starke Verbauung und massive Regulierung der Flüsse massiv eingeschränkt wird, führen BfN und DAFV den zum Fisch des Jahres 2015 gekürten Huchen an, der auch als Donaulachs bezeichnet wird. Die. Der Huchen, dessen natürliche Verbreitung des Huchens ist in Deutschland auf das Donaueinzugsgebiet beschränkt ist, gelte nach der Roten Liste als „stark gefährdet“. Zudem ist er im Anhang II der FFH -Richtlinie gelistet, womit er zu den Arten gehört, für die in seinen Lebensräumen in der EU Schutzgebiete eingerichtet werden müssen.

Der Huchen stelle hohe Anforderungen an die Durchgängigkeit und Strukturvielfalt der Flüsse. Nehmen diese ab oder fehlen ganz, sei eine erfolgreiche Fortpflanzung und damit sein Überleben in betroffenen Flussabschnitten nicht mehr möglich. Mittlerweile sind laut BfN weniger als fünf Prozent der Gewässer im Donaueinzugsgebiet noch für den Huchen als Lebensraum geeignet. So ist die Isar beispielsweise durch rund 30 Wasserkraftanlagen in eine Folge von gestauten Gewässerabschnitten aufgeteilt; der Fluss sei für Wanderfischarten damit als Lebensraum verloren.