Gelsenwasser hatte 2007 über die Gelsenwasser Projektgesellschaft mbH zunächst 60 Prozent der Anteile an NES und im Jahr 2009 dann die restlichen 40 Prozent der Anteile übernommen. Die in den Bereichen Wasserver- und Abwasserentsorgung tätige NES mit Hauptsitz in Nantes ist eine Aktiengesellschaft nach französischem Recht mit 310 Mitarbeitern. Mit dem Käufer Lyonnaise des Eaux France, einem Unternehmen der Suez Environnement Gruppe, sei am Dienstag ein entsprechender Vertrag über die Übertragung der Anteile an der NES unterzeichnet worden. Über die Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht.
Mit dem Engagement in Frankreich wollte die Gelsenwasser AG nach eigenen Angaben ihr internationales Beteiligungs- und Tätigkeitsportfolio erweitern. Außerdem sei es darum gegangen, den eigenen technischen Mitarbeitern breitere Erfahrungen zu ermöglichen. Von dem so gewonnenen Know-how werde Gelsenwasser auch in Zukunft profitieren. Allerdings hätten sich die in die Beteiligung gesetzten Erwartungen aufgrund veränderter Rahmenbedingungen nicht erfüllt. Insbesondere habe sich „das deutsche Erfolgsmodell der Public-Private-Partnership“ nicht verwirklichen lassen, da in Frankreich unter anderem aufgrund der kurzen Laufzeiten von Betriebsführungsverträgen keine langfristigen gesellschaftsrechtlichen Strukturen zwischen Kommunen und Auftragnehmern hätten aufgebaut werden können.
Dazu sagte Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider, das erstrebte Wachstum der Gesellschaft habe leider nicht erreicht werden können. Das Unternehmen wolle seine Kräfte nun verstärkt auf seine Tätigkeiten in Polen und Tschechien konzentrieren.
Die Bilanzdaten des Gelsenwasser-Konzerns wiesen für das Geschäftsjahr 2014 bei den Umsatzerlösen mit 902 Millionen Euro einen Rückgang um 273,8 Mio. Euro aus (2013:1,18 Milliarden Euro), wofür vor allem das niedrigere Handelsvolumen im Energiebereich verantwortlich gemacht wurde. Insgesamt war das EBIT mit 100,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Millionen gestiegen. Der Anstieg entfiel dem Geschäftsbericht zufolge ausschließlich auf das Segment Wasser. Das EBIT im Segment Wasser stieg im Berichtsjahr um 2,6 Millionen Euro auf 56,4 Millionen Euro.