AöW kritisiert Pläne zum Verkauf der Athener Wasserversorgung


In Athen könnten die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung aufgrund der geplanten Privatisierung nach Auffassung der AöW „zum Luxusgut werden“. Denn, wenn es nach den EU-Staats- und Regierungschefs gehe, stehe das für die Stadt zuständige Wasserunternehmen EYDAP bald zum Verkauf.

Der Verkauf solle der Regierung helfen, die nach Auffassung der AöW unrealistischen Privatisierungserlöse von 50 Milliarden Euro zu erzielen. Dies sei vor dem Hintergrund erstaunlich, dass das griechische Verwaltungsgericht die EYDAP-Privatisierung schon im Juni 2014 für verfassungswidrig erklärt und untersagt hatte.

Hecht befürchtet, dass die Regierung privaten Investoren ein Gewinnversprechen gibt, um den Kaufpreis in die Höhe zu treiben. „Dies würde zwangsläufig zu unbezahlbaren Preisen für viele Verbraucher führen“. Schlechte Erfahrungen hätten europäische Staaten mit solchen Verfahren bereits gemacht, und die EU-Kommission erachte das für rechtens. So seien bei der Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe (BWB) privaten Anteilseignern ebenfalls Gewinne versprochen worden. Der Preis für die Berliner Wasserversorgung sei so stark angestiegen, dass der Berliner Senat die Anteile wieder zurückkaufte. Auch in Portugal wurden zur Rückzahlung von Staatsschulden Wasserversorgungsunternehmen privatisiert. Preiserhöhungen von bis zu 400 Prozent waren das Resultat.