In den letzten 20 Jahren ist die mittlere Nitratkonzentration im Land dem Bericht zufolge insgesamt um rund 20 Prozent zurückgegangen. Damit sei die Nitratbelastung im Jahr 2014 die zweitniedrigste seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1994, nur im Jahr 2012 war sie noch niedriger. Dies zeigt den Ministern zufolge, dass die Maßnahmen zur Reduzierung des Nitrateintrags greifen. Auf 91 Prozent der Landesfläche sei der von der EU geforderte gute Zustand des Grundwassers bereits erreicht worden.
Der Schwellenwert der Grundwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter sei im Jahr 2014 nur an jeder zehnten Messstelle überschritten worden. Nach wie vor seien die höchsten Nitratkonzentrationen in der nördlichen und südlichen Oberrheinebene, Teilen des Kraichgaus, im Neckarraum zwischen Stuttgart und Heilbronn sowie in der Region Oberschwaben zu finden. Grund dafür sei insbesondere der hohe Ackeranteil in diesen Regionen.
Mit der Schutzgebiets- und Ausgleichverordnung SchALVO stehe Baden-Württemberg seit 1988 ein wirksames Steuerungsinstrument zur Verfügung, um in Wasserschutzgebieten durch Bewirtschaftungsauflagen Stickstoffüberschüsse zu vermindern, sagte Bonde. Im Gegenzug erhielten die Landwirte für den höheren Aufwand und Ertragseinbußen einen finanziellen Ausgleich. Über die SchALVO stelle das Land den Landwirtinnen und Landwirten jährlich rund 20 Millionen Euro Ausgleichsleistungen für die eingeschränkte Bewirtschaftung der Flächen und die damit verbundenen höheren Kosten oder Erlöseinbußen in den Problem- und Sanierungsgebieten zur Verfügung. „So konnte die Fläche der besonders hoch belasteten Nitratsanierungsgebiete seit 2001 auf weniger als ein Drittel vermindert werden“. Außerhalb von höher belasteten Wasserschutzgebieten unterstütze das Land seit 2015 mit dem Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) gezielt grundwasserschonende Maßnahmen.