„Rund ein Drittel der Verbraucher sehen die Verunreinigungen mit Nitrat und Antibiotika für die Trinkwasserqualität sehr kritisch. Die Politik muss diese Sorgen ernst nehmen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, Anfang August. Die Belastung des Trinkwassers sei durch die mediale Berichterstattung stärker ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Reck bezog sich auf die aktuellen Ergebnisse der vom VKU geförderten Zeitreihenstudie „Qualität und Image von Trinkwasser in Deutschland“ (TWIS) des Instituts für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung (IESK).
Mit der Novellierung der Düngeverordnung verfüge die Bundesregierung gegenwärtig zwar über ein Instrument, das Nitratüberschüsse aus der Landwirtschaft wirksam reduzieren könnte, sie nutze es aber nicht, kritisierte Reck. Die bisher vorgeschlagenen Maßnahmen gingen nicht weit genug. Die kommunale Wasserwirtschaft fordere zum Beispiel die sofortige Einführung einer umfassenden Nährstoffbilanzierung über eine Hoftorbilanz und deren verbindlich festgelegte Überwachung.
Nach den Ergebnissen von „TWIS“, die den Angaben zufolge per Online-Befragung monatlich ermittelt werden, bewerten rund 85 Prozent bewerten die Qualität ihres Trinkwassers mit „sehr gut“ oder „gut“, über 92 Prozent der Verbraucher bewerteten es als „sauber und rein“ und fast ebenso viele äußerten, dass sie ihr Leitungswasser ohne Bedenken trinken. Drei von vier Verbrauchern bewerten den Angaben zufolge den Service ihrer Wasserversorger mit den Bestnoten „sehr gut“ oder „gut“. Rund drei Viertel der befragten Verbraucher hielten ihren Wasserpreis für mindestens angemessen, so der VKU.