Das gehe aus der ersten modellierten Weltkarte zum Austrag von landwirtschaftlich genutzten Insektenvernichtungsmitteln in Gewässern hervor, die die Wissenschaftler des UFZ und der Uni Koblenz-Landau zusammen mit den Universitäten Mailand, Aarhus und Aachen aktuell im Fachjournal Environmental Pollution veröffentlicht haben. Ein besonderes Risiko bestehe demnach für Gewässer im Mittelmeerraum, den USA, Mittelamerika und Südostasien.
Schätzungen zufolge werden weltweit jedes Jahr etwa vier Millionen Tonnen an Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft ausgebracht. Das entspreche im Schnitt 0,27 Kilogramm pro Hektar der Landfläche der Erde. „Von früheren Untersuchungen wissen wir zum Beispiel, dass diese Pflanzenschutzmittel die Artenvielfalt von wirbellosen Tieren in Fließgewässern um bis zu 42 Prozent reduzieren können und dass durch den Klimawandel mit einem verstärkten Einsatz dieser Stoffe zu rechnen ist“, erklärt Prof. Dr. Matthias Liess vom UFZ.
Auch in vielen Entwicklungsländern könne der Einsatz häufiger werden, wenn Landwirte zunehmend von einer traditionellen extensiven auf eine intensive Landwirtschaft umsteigen, so Liess weiter. Bisher sei die globale Dimension der möglichen Gewässerbelastung durch den Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln unklar gewesen.