Denn aus der Landwirtschaft stammten rund zwei Drittel der Stickstoffemmisionen in Deutschland, heißt es in einer Mitteilung des UBA vom Donnerstag vergangener Woche. Der Stickstoff aus der Landwirtschaft gelange mit Gülle oder Mineraldünger auf die Felder. Die Düngeverordnung sei damit ein wichtiger Ansatz, um Grundwasser, Boden und Luft im Rahmen der notwendigen ambitionierten Strategie zur Minderung von Stickstoffeinträgen besser vor zu viel Stickstoff zu schützen.
Das UBA empfiehlt, beim Düngen mit Gülle oder Mineraldünger entsprechend den angebauten Kulturen bedarfsgerecht vorzugehen, den Dünger schnell einzuarbeiten und ausreichenden Abstand zu Flüssen und Seen zu halten, um den Direkteintrag von Düngern in die Oberflächengewässer zu verringern. Dadurch verringere sich der Anteil schädlicher Stickstoffverbindungen in der Umwelt, wie Nitrat im Grundwasser und Ammoniak in der Luft. Vor allem bei Hanglagen sei sicherzustellen, dass nicht zu viel Stickstoff abgeschwemmt wird. Die Lagerkapazitäten für Gülle sollten erhöht werden, um die Ausbringung besser an den Bedarf der Pflanzen anpassen zu können.
Gegen eine „lediglich moderate“ Novellierung der Düngeverordnung (DüV) hatte sich Ende vergangenen Jahres bereits die Kommission Landwirtschaft beim Umweltbundesamt (KLU) ausgesprochen. Die vom UBA nun ausgesprochenen Empfehlungen sind im Grundsatz Bestandteil des Ende vergangenen Jahres vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) vorgelegten Entwurfs einer Düngenovelle.
Die Präsidentin des UBA Maria Krautzberger sagte, in der novellierten Düngeverordnung müsse vor allem geregelt werden, dass Mineraldünger effizienter eingesetzt und Gülle schneller in den Boden eingearbeitet wird. Ob die Maßnahmen ausreichten, in ganz Deutschland den guten Umweltzustand zu erreichen, hänge auch von der Kontrolle der Anforderungen ab. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sind in der EU sind fast zwei Drittel aller natürlichen Lebensräume überdüngt. Dass die EU-Kommission hat wiederholt angemahnt habe, die Stickstoffeinträge zu minimieren, ist Krautzberger zufolge zu begrüßen. Gleichzeitig sei aber ein Handeln auf nationaler Ebene notwendig.