Papst Franziskus spricht sich gegen Privatisierung der Wasserversorgung aus


Wasser werde so in eine Ware verwandelt und den Gesetzen des Marktes unterworfen.

Der Zugang zu sicherem Trinkwasser sei ein grundlegendes, fundamentales und allgemeines Menschenrecht, weil es für das Überleben der Menschen ausschlaggebend und daher die Bedingung für die Ausübung der anderen Menschenrechte ist, schreibt der Papst. „Diese Welt lädt eine schwere soziale Schuld gegenüber den Armen auf sich, die keinen Zugang zum Trinkwasser haben, denn das bedeutet, ihnen das Recht auf Leben zu verweigern, das in ihrer unveräußerlichen Würde verankert ist“, heißt es in der Enzyklika. Diese Schuld werde zum Teil beglichen durch mehr wirtschaftliche Beiträge zur Versorgung der ärmsten Bevölkerung mit klarem Wasser und Hygiene. Allerdings sei eine Wasserverschwendung nicht nur in den Industrieländern zu beobachten, sondern auch in den weniger entwickelten Ländern, die große Wasserreserven besitzen. Das zeig nach Auffassung des Papstes, dass das Wasserproblem zum Teil eine Frage der Erziehung und ein kulturelles Problem sei, denn es fehle das Bewusstsein der Schwere dieses Verhaltens in einem Kontext großer Ungleichheit.

Sauberes Trinkwasser ist  eine Frage von vorrangiger Bedeutung, denn es ist unentbehrlich für das menschliche Leben und zur Erhaltung der Ökosysteme von Erde und Wasser. Die Süßwasserquellen versorgen die Bereiche von Gesundheitswesen, Landwirtschaft und Industrie. Über lange Zeit blieb der Wasservorrat relativ konstant, jetzt aber übersteigt an vielen Orten die Nachfrage das nachhaltige Angebot, mit schweren kurz- und langfristigen Folgen. Große Städte, die von einem bedeutenden Volumen der Wasserspeicherung abhängig sind, erleiden zeitweise einen Ressourcenrückgang, der in kritischen Momenten nicht immer mit einer angemessenen Steuerung und mit Unparteilichkeit verwaltet wird. Die Knappheit an Gemeinschaftswasser besteht besonders in Afrika, wo große Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben oder unter Dürreperioden leiden, die die Produktion von Nahrungsmitteln erschweren. In einigen Ländern gibt es wasserreiche Regionen und zugleich andere, die unter schwerem Wassermangel leiden.