Deutsche Wasserwirtschaft legt Branchenbild 2015 auf der Wasser Berlin vor


Das Branchenbild wurde bereits zum vierten Mal vorgelegt. Erarbeitet wurde es gemeinsam von ATT, BDEW, DBVW, DVGW, DWA und VKU in Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund. Wesentliche Leistungsmerkmale der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Deutschland seien nach wie vor langfristige Sicherheit der Ver- und Entsorgung, hohe Trinkwasserqualität, hohe Abwasserentsorgungsstandards, hohe Kundenzufriedenheit und ein sorgsamer Umgang mit den Wasserressourcen bei wirtschaftlicher Effizienz.

Dabei geht es laut den Verbänden der deutschen Wasserwirtschaft nicht mehr nur darum, Trinkwasser bereitzustellen und Abwasser zu behandeln. Immer wichtiger werde der ganzheitliche Ansatz mit dem Ziel einer nachhaltigen integrierten Wasserwirtschaft. Neben der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung gehörten unter anderem auch die Gewässerunterhaltung, der Schutz der Gewässer, der Landschaftswasserhaushalt und der Küsten- und Hochwasserschutz zu den Aufgaben einer funktionierenden Wasserwirtschaft. Zudem beeinflussten die Veränderungen gesellschaftlicher Prioritäten die Arbeit der Wasserwirtschaft. So rückten Energieverbrauch und -effizienz sowie Ressourcenschutz verstärkt in den Fokus. Damit einhergehende Nutzungskonflikte mit der Wasserwirtschaft müssen im gesellschaftlichen Konsens gelöst werden, erklärten die Verbände. „Die Wasserressourcen können nur dauerhaft gesichert werden, wenn der vorsorgende Gewässerschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe akzeptiert und bei allen wirtschaftlichen Tätigkeiten und Entscheidungen als gemeinsames Ziel anerkannt ist.“

Vor dem Hintergrund dieser zunehmenden und Aufgaben und Herausforderungen ist es den Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen laut Branchenbericht jedoch bislang geglückt, den Aspekt Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten. So liegen die Steigerungen der Entgelte für Trinkwasser und Abwasser seit vielen Jahren überwiegend unter dem Inflationsindex. Konkret bedeute dies, dass sich seit dem Jahr 2005 die Preise und Gebühren für Trinkwasser lediglich um 12,2 Prozent, für die Abwasserentsorgung sogar nur um 10,9 Prozent erhöht haben, während die Inflation um 14,3 Prozent und die Kosten für die Lebenshaltung insgesamt um 15,3 Prozent anstiegen sind. Damit ist die Entgeltentwicklung sowohl beim Abwasser als auch beim Trinkwasser niedriger als die Inflationsrate und die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung blieben konstant günstig.