Mehr als ein Drittel der Grundwasservorkommen in Rheinland-Pfalz enthalte mehr Nitrat als die Europäische Union erlaubt. Dabei gelte die Landwirtschaft als größter Verursacher. Ein Kernelement des Programms „Gewässerschonende Landwirtschaft“ sei der Aufbau einer neuen Wasserschutzberatung in Rheinland-Pfalz. Diese sei bereits sehr aktiv im Land unterwegs, so Höfken. Erste Kooperationen zwischen Wasserversorgern und Landwirten zum Gewässerschutz seien auf den Weg gebracht worden. Und die Kommunikation zwischen Land- und Wasserwirtschaft habe sich spürbar verbessert.
Rund 13 rheinland-pfälzische Wasserversorger seien derzeit im Gespräch mit der Wasserschutzberatung am DLR Bad Kreuznach, so die Ministerin. Insgesamt kümmerten sich landesweit zwölf Berater um die Kooperationen. Die Zusammenarbeit zwischen der Verbandsgemeinde Maikammer und den örtlichen Winzern für mehr Gewässerschutz sei per Vertrag besiegelt. Beim Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel stehe die Kooperation mit den Landwirten kurz vor dem Abschluss. Und die Mineralbrunnen GmbH Gerolstein prüfe in enger Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde die Möglichkeiten, mit der Landwirtschaft zu kooperieren.
Die Ministerin wies zudem darauf hin, dass insbesondere Grundwasser ein langes Gedächtnis habe und deshalb die Verbesserung der Wasserqualität nicht von heute auf morgen eintreten könne. Bis zum Jahr 2027 müssen nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) die Gewässer in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden. „Unsere bisherigen Anstrengungen sind erfolgreich. Seit 2009 hat sich bei etwa zehn Prozent unserer Flüsse und Bäche die Wasserqualität verbessert“, so Höfken. Allerdings hätten 70 Prozent der Flüsse und Bäche den geforderten guten chemischen und ökologischen Zustand noch nicht erreicht. Nach neuesten Erkenntnissen werde in 36 Prozent der Grundwasservorkommen der europäische Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter überschritten. Damit das Land weiter vorankomme, seien in den kommenden sechs Jahren Investitionen in den Gewässerschutz in Höhe von 470 Millionen Euro geplant.