Weltwassertag: Verbände unterstreichen hohe Bedeutung der Ressource Wasser


„Eine sichere Trinkwasserversorgung ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte der Vizepräsident Wasser des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), Dirk Waider. Dank einer nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen sei die Bundesrepublik Deutschland ein wasserreiches Land mit höchster Wasserqualität.


Nach Darstellung des DVGW verfügt Deutschland über eine sich jährlich erneuernde Wassermenge von 188 Milliarden Kubikmetern. Davon würden jährlich nur rund 18 Prozent von unterschiedlichen Nutzern entnommen. Die öffentliche Wasserversorgung nutze rund 5,1 Milliarden Kubikmeter pro Jahr, das seien nur 2,7 Prozent der verfügbaren Ressourcen.


Die Wassernutzung der öffentlichen Wasserversorgung ist von 2,9 Prozent 2004 auf 2,7 Prozent 2010 zurückgegangen, gab der DVGW weiter bekannt. Die ungenutzte Wassermenge sei in diesem Zeitraum von 81,0 Prozent auf 82,4 Prozent gestiegen. Mit rund 61,8 Prozent stelle das Grundwasser (inklusive Quellwasser 69,9 Prozent) weiterhin die wichtigste Ressource für die Trinkwassergewinnung dar. Oberflächenwasservorkommen würden zu 30,1 Prozent genutzt. Insgesamt zeige sich seit 1990 eine kontinuierliche Abnahme der Jahresfördermengen um rund 25 Prozent.


Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) machte darauf aufmerksam, dass die von den Vereinten Nationen vor 15 Jahren beschlossenen Millenniumsziele in diesem Jahr auslaufen. „Jetzt geht es darum, vernünftige und nachhaltige Nachfolgeziele zu definieren. Der sichere Zugang zu sauberem Trinkwasser für die gesamte Weltbevölkerung muss dabei ebenso weiterverfolgt werden wie der Ausbau der sanitären Grundversorgung“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth. „Es sollte aber ebenfalls das Ziel festgeschrieben werden, die Wasserressourcen in der ganzen Welt nachhaltig zu bewirtschaften, Verschmutzungen zu verhindern und flächendeckend für Kläranlagen zu sorgen.“


Auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft, so Kurth, müssten Abwässer zunehmend als Ressource verstanden werden. „Dazu gehört zum Beispiel, systematisch Energie und Nährstoffe wie Phosphor daraus zurückzugewinnen“, unterstrich er. Der Schutz der Ressource Wasser, die Funktionsfähigkeit der Gewässer als Ökosysteme, der Zugang zu sauberem Trinkwasser und eine angemessene sanitäre Grundversorgung müssten gewährleistet sein, damit die Grundbedürfnisse der wachsenden Weltbevölkerung erfüllt werden können. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln, mit Energie und mit Gebrauchsgütern benötige Wasser und sei auf nachhaltiges Wassermanagement angewiesen, betonte der BDE.