So sei es auch Aufgabe der Forschung, etwa bei Arzneimitteln bestimmte Stoffe durch weniger umweltbelastende Substanzen zu ersetzen. Ein wichtiger Akteur sei zudem die Landwirtschaft. „In unseren Gewässern werden zunehmend Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln oder anderer Mikroschadstoffe nachgewiesen. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Schadstoffe auf Mikroorganismen und Fische sowie über die Nahrungskette auch auf Menschen schädliche Auswirkungen haben können“, erklärte Griese. Es sei Aufgabe der Politik, in Abstimmung mit Bund, Ländern und den Akteuren eine Strategie zur Reduzierung des Eintrags dieser Stoffe in die Gewässer zu entwickeln.
Das Umweltministerium hat daher das Forschungsprojekt mit Namen „Mikro_N(ahe)“ ins Leben gerufen. Am Beispiel der Nahe seien ausgewählte Mikroschadstoffe in Kläranlagen und im Gewässer gemessen und die Möglichkeiten zur Reduktion der Schadstoffe untersucht worden. In Kaiserslautern stellten Forscher jetzt die Ergebnisse des Projekts vor. Mit den Ergebnissen der Studie werde unter anderem deutlich, welche Möglichkeiten und Grenzen es gebe, um mit einer zusätzlichen vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen Mikroschadstoffe aus dem Abwasser zu entfernen, so Griese. „Das Besondere an der Studie ist, dass sie mit ihrem ganzheitlichen Ansatz nicht nur technische Maßnahmen an Kläranlagen sondern auch dezentrale Maßnahmen in Betrieben sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Einträgen betrachtet“, so Griese. Damit unterscheide sich die Studie von bisherigen Untersuchungen. Die Ergebnisse seien Grundlage zur Fortentwicklung einer Gesamtstrategie im Umgang mit Mikroschadstoffen.