In der durch den Forschungsverbund realisierten Versuchsanlage in der Vulkaneifel werde das Moor Mürmes mit einem unterirdischen Becken von umgebenden Feldern abgeschirmt. Darin befinden sich Mikroorganismen, die das im eindringenden Schmutzwasser befindliche Nitrat in Luftstickstoff umwandeln. Dieser Luftstsickstoff, der als entweiche, sei für das Klima unschädlich, sagte Grießmeier.
Neu sei das Prinzip der Denitrifikation in Kläranlagen nicht, so Grießmeier weiter. Hier sei aber die Besonderheit, dass die Anlage im Freiland komplett autark laufe, ohne Zugabe einer künstlich zugesetzten Kohlenstoffquelle wie zum Beispiel Methanol, das in kommunalen Kläranlagen häufig eingesetzt wird. Bei reduzierter Sauerstoffzufuhr benötigten die Bakterien lediglich natürliches „Futter“ wie Holzhackschnitzel, Stroh oder Grünabfälle, die nur in großen zeitlichen Abständen aufgefüllt werden müssten. Zwar gebe es durchaus auch andere Methoden der Nitratentfernung wie Nanofiltration oder Elektrodialyse, diese seien aber nicht biologisch und für einen autarken Einsatz im Freiland im Vergleich zur Denitrifikation aufwendiger und kostenintensiver, sagt Grießmeier.
Bei mäßigen Zuflussmengen und Nitratkonzentration von 100 bis 150 Milligramm pro Liter, dem Dreifachen des Grenzwertes, habe die 180 Quadratmeter große Versuchsanlage das gesamte Nitrat aus dem Wasser entfernen können. In welchem Ausmaß solche Anlagen gebaut werden müssten, um das deutsche Nitratproblem flächendeckend zu lösen, und welche Nebenprodukte entstehen, müssten weitere Versuche zeigen, sagte Grießmeier.