Zu hohe Nährstoffbelastung Hauptursache für schlechten Zustand der Seen


Die Bundesregierung sieht zwar einen Trend zum Zielwert hin, dieser werde aber nach ihrer Einschätzung voraussichtlich nicht ausreichen, um für die verbleibenden rund 74 Prozent der Seen das Ziel eines guten ökologischen Zustands bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Der nach der WRRL derzeit laufende zweite sowie der noch folgende Bewirtschaftungszyklus seien dazu zu nutzen, um die Ziele bis spätestens bis zum Jahr 2027 zu erreichen.


Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) formuliert das Ziel, dass bis 2015 mindestens ein guter ökologischer und chemischer Zustand nach der WRRL zu erreichen und in Natura-2000-Gebieten der Erhaltungszustand signifikant zu verbessern ist.


Der Anteil der Seen in gutem oder sehr gutem ökologischem Zustand sei aber deutlich höher als bei anderen Gewässertypen, stellt die Bundesregierung fest. Der Antwort zufolge, die das Bundesumweltministerium (BMU) für die Bundesregierung gegeben hat, waren 2015 6,6 Prozent der Fließgewässer in gutem und 0,1 Prozent in sehr gutem Zustand. Bereits vor einer Woche hatte die Bundesregierung in einer Antwort entsprechende Zahlen über den Zustand der Fließgewässer bekanntgegeben.


Im Hinblick auf die Durchgängigkeit, für die 38,6 Prozent der Gewässer bewertet wurden, hätten 11,1 Prozent der Fließgewässer das Prädikat „gut und besser“ erhalten. Die Bundesregierung sehe auch hier einen Trend zum Zielwert hin, der aber voraussichtlich nicht ausreichen werde, um das Ziel bis zum Jahr 2020 zu erreichen.


Die Fließgewässer verfehlten den guten ökologischen Zustand hauptsächlich wegen fehlender naturnaher Lebensräume sowie fehlender Durchgängigkeit, zu hoher Nährstoffeinträge und zu hoher Schadstoffeinträge. Auch dabei sei es abzusehen, dass noch zusätzliche Maßnahmen benötigt würden, um die Belastungen auf ein vertretbares Maß zu senken, und auch für die Fließgewässer verweist die Bundesregierung darauf, dass im laufenden zweiten und im folgenden Bewirtschaftungszyklus darauf hingearbeitet werden müsse, dass die Ziele bis spätestens bis zum Jahr 2027 zu erreichen seien.