Phosphor wird der Antwort zufolge etwa zur Hälfte über landwirtschaftlich genutzte Flächen, vor allem durch Erosion, aber auch durch Oberflächenabfluss und Dränagen eingetragen. Phosphor gelange aber auch – zu circa 40 Prozent – über kommunale Kläranlagen und Kanalisationssysteme wie Mischwasserüberläufe, Regenwassereinleitungen und Kleinkläranlagen in die Gewässer. Zwischen den einzelnen Flusseinzugsgebieten gebe es dabei kleinere Unterschiede.
In niederschlagsreichen Jahren höhere Frachten eingeleitet
Wie es in der Antwort weiter heißt, schwankt die jährliche Höhe der Frachten zum Teil erheblich, beeinflusst durch die unterschiedlichen Abflussmengen im Jahr. In niederschlagsreichen Jahren würden mehr Nähr- und Schadstoffe in die Ostsee eingetragen als in niederschlagsarmen Jahren. Insgesamt seien bei den Nähr- und Schadstoffeinträgen stagnierende bzw. leicht abnehmende Trends zu verzeichnen.
Grüne fordern Stopp der Überdüngung
Steffi Lemke, die Sprecherin für Naturschutz der Grünen im Bundestag, sagte, die Zahlen seien erschreckend: Seit mehr als zehn Jahren bewegen sich die deutschen Nährstoffeinträge aus Stickstoff, Phosphor und Schadstoffen in die Ostsee auf einem viel zu hohen Niveau, obwohl bekannt sei, dass die Ostsee ein massives Problem mit Überdüngung habe. Das habe verheerende Wirkung für die Artenvielfalt und drohe das Ökosystem Ostsee völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Notwendig seien ein Stopp der Überdüngung in der Landwirtschaft durch ein Ende der Massentierhaltung und eine strengere Düngeverordnung sowie eine sofortige Agrarwende hin zu einer ökologisch verträglichen Landwirtschaft , erklärte die Abgeordnete.