Gewässer sollen laut der DWA zu „städtebaulichen Chancen“ werden. Daher will sie das Merkblatt DWA-M 609 „Entwicklung urbaner Fließgewässer - Teil 1: Grundlagen, Planung und Umsetzung“ aktualisieren. So sollen Möglichkeiten aufzeigt werden, wie man den Belangen der Gewässerökologie unter meist räumlich beengten und anthropogen geprägten Bedingungen gerecht werden kann. Gleichzeitig soll der Dialog mit dem Bürger gefördert werden.
Die aktuelle Entwicklung der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Erkenntnisse und die Veränderungen im politisch-administrativen und juristischen Bereich seien insbesondere geprägt durch die WRRL und die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRMRL). Dies wirke sich auch auf die fachliche Umsetzung wasserwirtschaftlichen Handelns aus – bei Planung, Bau, Unterhaltung und Betrieb von Gewässern und Anlagen. Deshalb müsse das Merkblatt DWA-M 609-1 aktualisiert werden.
Die DWA beschäftigt sich derzeit außerdem eigenen Angaben zufolge mit der Aktualisierung des Merkblatts DWA-M 607 „Altgewässer - Ökologie, Sanierung und Neuanlage“. Altgewässer zählen in quantitativer und qualitativer Sicht zu den gefährdeten Lebensräumen und stellen in vielen Gewässerauen Mangelbiotope dar oder fehlen ganz, hieß es. Im Rahmen der Umsetzung der WRRL werde es häufig auch erforderlich sein, Altarme/Altwasser zu sanieren oder neu anzulegen bzw. zu reaktivieren. Die Behandlung von Altgewässern werfe allerdings eine Reihe von Problemen auf. Die Überarbeitung soll den Praktikern deswegen eine Hilfestellung bieten.
Für die Überarbeitung dieser beiden Merkblätter können Fachleute Hinweise und Anregungen an die DWA-Bundesgeschäftsstelle geben (Ansprechpartner: Georg Schrenk, E-Mail: schrenk@dwa.de).
Regelwerk zu Benchmarking wird auf neusten Stand gebracht
Weiter gab die DWA bekannt, dass die Vereinigung das Merkblatt DWA-M 1100 „Benchmarking in der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung“ von März 2008 aktualisieren will. Das Merkblatt DWA-M 1100 wird in weiten Teilen durch die DIN/ISO-Norm 24523 ersetzt. Es ist somit zunächst zurückzuziehen und im Hinblick auf ergänzende Empfehlungen zu überarbeiten, so die DWA.
Im überarbeiteten Merkblatt sollen verschiedene Arbeiten zum Thema Benchmarking zusammengeführt werden, die für alle Betreiber von Abwasseranlagen und Träger der Abwasserbeseitigungspflicht relevant sind. Auch soll die neue Version Hinweise enthalten, die die neue DIN/ISO 24523 nicht aufgreift.
Die Überarbeitung erfolgt in der DWA-Arbeitsgruppe WI-1.1 „Branchenbild, Benchmarking, Balanced Scorecard“ unter der Leitung von Professor Andreas Schulz. In der DWA-Geschäftsstelle ist Richard Esser (E-mail: richard.esser@dwa.de) für die Überarbeitung des Merkblatts zuständig.