Daher seien eine naturnahe Landwirtschaft sowie ein umfassendes Pestizid-Reduktionsprogramm notwendig. Die Gefahr für Trinkwasser, Gesundheit und Artenvielfalt seien groß. Deshalb werde die Deutsche Umwelthilfe auch 2019 mit rechtlichen Mitteln für den Grund- und Trinkwasserschutz kämpfen, sagte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. Unter allen 28 EU-Staaten weise Deutschland die zweithöchste Belastung des Grundwassers durch Nitrat auf. Seit 1991 gibt die EU-Richtlinie Ziele vor, um die Nitratbelastung zu verringern, und „sogar die EU“ habe Deutschland deswegen schon Strafzahlungen angedroht - doch der Grenzwert für Nitrat werde noch immer nicht eingehalten, kritisiert die DUH. Auch das neue Düngerecht schaffe hier keine Abhilfe. Vor dem Hintergrund habe die DUH bereits im Sommer 2018 Klage gegen die Bundesrepublik, vertreten durch das Bundeslandwirtschaftsministerium, eingereicht. Ziel sei es, das Recht auf sauberes Wasser durchzusetzen.
Insgesamt fällt die umweltpolitische Jahresbilanz der DUH für 2018 „erneut ernüchternd“ aus. Die Umweltpolitik unter der neuen Bundesregierung befindet sich auf Talfahrt, während die Industrie weiter den Takt vorgebe. Die DUH sieht daher verstärkt die Zivilgesellschaft in der Pflicht, auf die Umsetzung von Recht und Gesetz auch im Umwelt- und Naturschutz zu drängen. Die DUH wird eigenen Angaben zufolge den erfolgreichen Weg über die Gerichte fortsetzen, um bestehende Vorschriften zum Schutz von Umwelt und Verbrauchern durchzusetzen.