DBU fördert Projekt: Dünge-App soll zum Gewässerschutz beitragen


Dabei würden verschiedene Methoden zur Vor-Ort-Bestimmung der Nährstoffgehalte in organischen Düngern untersucht und die Ergebnisse mit im Labor ermittelten Werten abgeglichen. Um die damit gewonnen Daten in der landwirtschaftlichen Praxis gut nutzbar zu machen, sollten sie mit einer App zusammengeführt und in eine zentrale Datenbank eingespeist werden. So könnten die Werte laut DBU automatisch mit weiteren vorliegenden Betriebsdaten aus der Tierhaltung und -fütterung oder bisherigen Nährstoffuntersuchungen abgeglichen werden. Kurz darauf erhalte der Landwirt über die App die Info zu den Nährstoffgehalten und könne damit die bedarfsgerechte Menge an Gülle oder Gärresten ausbringen.


Die Projektergebnisse sollten über die beteiligte Landwirtschaftskammer Niedersachsen in die Beratung landwirtschaftlicher Betriebe einfließen. Die erhobenen Daten würden dem Landwirt darüber hinaus belastbare Informationen zu den betriebseigenen Wirtschaftsdüngern liefern, die er an Kontrollbehörden weiterleiten könne.


Stickstoff-Überschüsse im Boden und nitratbelastetes Grundwasser werfen nach wie vor Probleme auf, stellt die DBU fest. Ein Grund dafür sei falsch eingesetzter organischer Dünger in der Landwirtschaft. In der Tierhaltung oder in der Biogasanlage anfallende Gülle und Gärreste würden als betriebseigener Dünger und damit Wertstoff eine wichtige Rolle für die Landwirtschaft spielen, betonte Holger Wurl von der Umweltstiftung. Problematisch dabei sei, dass den Landwirten häufig keine aktuellen Angaben zum Nährstoffgehalt dieser Wirtschaftsdünger vorlägen, denn Laboranalysen würden zu lange dauern und seien teuer. Deshalb würden Landwirte meist anhand von Faustzahlen berechnen, wie viel Dünger sie ausbringen, sagte Prof. Hans-Werner Olfs von der Hochschule Osnabrück. Allerdings könne auf diese Weise die ausgebrachte Nährstoffmenge deutlich von der tatsächlich notwendigen abweichen. Die Folge seien unterversorgte oder überdüngte Felder.