UBA fordert verpflichtendes Monitoring von Arzneimitteln in Gewässern


Das teilte das UBA Ende Januar mit. Für bereits zugelassene Tierarzneimittel, für die noch keine  Umweltdaten vorliegen, sollte der EU-Gesetzgeber im Hinblick auf den Gewässerschutz eine Umweltbewertung vorschreiben, empfiehlt die Behörde. Insbesondere für Antibiotika sei das wichtig, denn Antibiotika könnten in Böden und Gewässern die Bildung von resistenten Krankheitserregern fördern. Notwendig seien zudem Kriterien für die Zulassung, die das Resistenz-Potential von Antibiotika prüfen.


Insbesondere sollten Antibiotika-Resistenzen an potentiellen Resistenz-Hot-Spots wie in Kläranlagen, Krankenhäusern, großen Tiermastanlagen und in der Nähe von pharmazeutischen Produktionsstätten besser untersucht werden. Zwar seien Antibiotika-Resistenzen vor allem in Krankenhäusern eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit, doch das UBA sieht nach eigenen Angaben auch zunehmende Antibiotikafunde in der Umwelt mit großer Sorge.


Maria Krautzberger, die Präsidentin der Bundesbehörde, sagte, es gelte zu verhindern, dass dies die Entwicklung von Resistenzen fördern könnte. Aus der Tierhaltung könnten über Gülle und Dung sowohl Antibiotika als auch resistente Erreger in Wasser und Boden gelangen und so die natürliche Entstehung von Resistenzen fördern. „Wir müssen daher gemeinsam mit der Tiermedizin und der Landwirtschaft daran arbeiten, den Eintrag von Antibiotika aus der Tierhaltung zu senken.“ Das UBA hat nun das neue Internetportal „Tierarzneimittel in der Umwelt“ gestartet, in dem vor allem für tierärztliches Fachpersonal und Landwirte praxisnahe Maßnahmen vorgeschlagen, um den Antibiotikaeintrag in die Umwelt zu minimieren.


In einer aktuellen Broschüre mit dem Titel „Landwirtschaft, Tierarzneimittel, Umwelt: Wie kann die Tierhaltung Einträge vermindern?“ trifft das UBA unter anderem die Feststellung, dass Tierarzneimittel u. a. mit dem Regen, im Wasser gelöst, an Bodenparti­kel gebunden, durch Erosion oder über Drainagen in oberirdische Gewässer gelan­gen können. Mit dem Sickerwasser könnten die Arzneimittel in das ober­flächennahe Grundwasser gelangen und damit potenziell auch im Trinkwasser vorkommen.