ISOE-Prognosemodell erleichtert Wasserbedarfsanalysen für Kommunen


Eine realistische Planung für eine sichere Wasserversorgung gestalte sich für Kommunen immer schwieriger, da die Einflüsse auf den Wasserbedarf vielfältig seien, skizzierte das Institut die Ausgangslage. Hierzu zählten demografische und klimatische Entwicklungen, sich verändernde Wirtschaftsstrukturen, neue Wassertechnologien und Gewohnheiten verschiedener Verbrauchsgruppen. So sei ein typisches Phänomen in vielen deutschen Städten, dass der Wasserbedarf rückläufig ist, obwohl die Einwohnerzahl steigt.


Die Ursache für diese Entwicklung seien effizientere Haushaltsgeräte, die immer weniger Wasser benötigen, eine modernere Sanitärausstattung und ein sparsameres Verbrauchsverhalten, erklärte das ISOE. Würden diese Veränderungen frühzeitig erkannt, könne dies die Planungssicherheit für Kommunen erhöhen – ebenso auch im umgekehrten Fall, wenn ein steigender Bedarf zu Engpässen in der Wasserversorgung führt.


Für die Planungssicherheit von Kommunen reichten die üblicherweise verwendeten Daten wie bundesweite Durchschnittswerte des Pro-Kopf-Verbrauchs oder Bevölkerungszahlen nicht aus, sagte ISOE-Wasserforscher Stefan Liehr, der das Prognosemodell für die Ermittlung des Wasserbedarfs am ISOE mitentwickelt hat. „Im Vergleich zu früher liegen heute viel detailliertere Daten zu sozio-ökonomischen, siedlungsstrukturellen oder technischen Faktoren vor. Diese erlauben ein deutlich genaueres und kleinräumigeres Bild über die zu erwartende Bedarfsentwicklung“, sagte Liehr.


Auch müssten Trends wie ein unter Umständen wasserintensives Konsumverhalten oder die zunehmende Nutzung alternativer Wasserquellen wie Regen- und Brauchwasser berücksichtigt werden. Das integrierte Prognosemodell des ISOE schließe alle relevanten Einflussfaktoren ein und ermögliche Kommunen einen hohen Detailierungsgrad bis hin zu einzelnen Stadtteilen oder Quartieren.