SGD Nord: 60.000 Jungaale in den Rhein eingesetzt


Durch Umweltverschmutzung, Überfischung der Jungaalbestände, Klimaveränderungen, Krankheiten, Parasiten und Fressfeinde sei der Aalbestand in Europa stark gefährdet. Der natürliche Aalaufstieg aus den Küsten in die Binnengewässer findet laut SGD Nord kaum mehr statt, so dass die Bestandserhaltung nur noch durch zusätzlichen Besatz gesichert werden könne. Mit dem jährlichen Besatz von Aalen in Mosel, Saar und Rhein leiste das Land Rheinland-Pfalz einen erheblichen Beitrag zur Bestandserhaltung des Europäischen Aals. Die Kosten hierfür betragen den Angaben zufolge jährlich circa 85.000 Euro.

 

Die Aale wurden zuvor von einer Aalversandstelle mit einem Fischtransportfahrzeug angeliefert und gehältert, bevor sie schließlich in einen Fischbehälter mit 600 Litern auf dem Fischereiboot der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, die aktive Unterstützungsarbeit leistete, verladen wurden, berichtet die Behörde weiter. Damit die cirka etwa 10 bis 11 Zentimeter langen Aale das Prozedere möglichst sanft überstehen, seien sie so schnell wie möglich, vom Fischereiboot der SGD Süd aus, portionsweise mit einem Kescher in den Rhein eingesetzt worden. Wichtig war dabei die gute Verteilung entlang des Ufers, wo sie in der offenen Blocksteinschüttung sofort Unterschlupf vor Fressfeinden finden konnten.

 

Die Jungaale stammen laut SGD Nord aus Wildfängen an den Küsten Europas. Sie schlüpfen in der Sargassosee nordöstlich der Karibik und brauchen etwa drei Jahre für ihren Weg mit dem Golfstrom an die Küstengebiete Westeuropas. Dort werden sie eingefangen und in Aquakulturanlagen aufgepäppelt, bis sie stark genug für das Leben in Freiheit sind.