Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,25 Millionen Euro, von denen die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord den Mammutanteil von 1,665 Millionen übernehme, da das Land Rheinland-Pfalz mit der Maßnahme die ökologische Verbesserung der Gewässersituation an der Mosel verfolge. Das teilte die Behörde am Dienstag vergangener Woche mit. Für das Land sei es wichtig, mit solchen Projekten zu zeigen, dass auch an urbanen Gewässerabschnitten eine ökologische Aufwertung möglich ist und gleichzeitig das Gewässer für die Menschen wieder erlebbar wird, sagte Ulrich Kleemann von der SGD Nord.
Der Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM) steuere 385.000 Euro als Ausgleich für Retentionsraumverluste durch Straßenbaumaßnahmen bei, und die Stadt Trier trage die restlichen 200.000 Euro. Ziel des Vorhabens sei es, auf einem 600 Meter langen Uferabschnitt die Strukturgüte des Moselufers zu verbessern, die Entwicklung von hochwertigen Biotopstrukturen zu fördern sowie Retentionsraum zu schaffen und damit den ökologischen Zustand des Moselufers und den natürlichen Hochwasserrückhalt zu verbessern. Insgesamt werden mit der Baumaßnahme rund 35.000 m³ Retentionsraum geschaffen.
Der Maßnahmenkatalog umfasse unter anderem die Absenkung der Flussaue um 1 bis 2 Meter, die Entfernung der Uferbefestigung zur Ermöglichung der eigendynamischen Entwicklung des Ufers, die naturnähere Ufergestaltung durch fünf Steinbuhnen, die acht Meter schräg in den Fluss hineinragen, drei neue Zugänge zum Ufer, befestigte Rampen als barrierefreie Zugänge zur Moselaue sowie Sitzstufen an der Dammkrone. Als Hochwasserrückhalt und Biotop werde entlang des Ufers eine 250 Meter lange und ca. 10 Meter breite Mulde abgegraben. Dieser Seitenarm der Mosel werde bei leicht erhöhtem Wasserstand überflutet und durchströmt.
Die Maßnahme ist den Angaben zufolge ein Baustein des Aktionsprogramms „Modellvorhaben der Raumordnung“ (MORO), mit dem das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und den Akteuren vor Ort die praktische Erprobung und Umsetzung innovativer, raumordnerischer Handlungsansätze und Instrumente unterstütze. Das Projekt „Integrierte Flusslandschaftsentwicklung – Landschaftsnetz Mosel“ habe die Stadt Trier seit 2013 zur ökologischen Verbesserung des Moselufers in Trier-Nord entwickelt.