Damit Spurenstoffe nicht zu einem ernsthaften Problem werden, seien strengere Gesetze zum Schutz des Wassers notwendig. Zudem müssten die Verursacher stärker in die Pflicht genommen werden, sagte die Sprecherin der Geschäftsführung von Hamburg Wasser, Nathalie Leroy. Konkret seien strengere Regeln für den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und mehr Fördermittel für die Erforschung biologisch abbaubarer Arzneistoffe zu fordern. Vor allem bedürfe es aber eines Verbots von Stoffen, die nicht biologisch abbaubar sind und keinen gesellschaftlichen Nutzen haben wie etwa. Zu Letzteren gehören beispielsweise Mikroplastikpartikel, die unter anderem in Kosmetikprodukten als Füll- oder Schleifmittel eingesetzt werden. Diese Partikel könnten von Kläranlagen nicht vollständig zurückgehalten werden und gelangten über die Kläranlagenabläufe in die Gewässer.
Als vorbildhaft sieht es Hamburg Wasser an, dass in Schweden der Verkauf von Kosmetika, die Mikroplastik enthalten, zum 1. Juli 2018 verboten wird.. Der Versorger will zu einer Verbesserung der Situation nach eigenen Angaben mit einem „Höchstmaß an Transparenz“ beitragen. Das Unternehmen stelle ab sofort alle Analyseergebnisse des hauseigenen Labors unter www.hamburgwasser.de/detailanalysenzur Verfügung. Dazu zählten auch die Untersuchungsergebnisse, die im Hinblick auf ein mögliches Vorkommen von Spurenstoffen ermittelt werden. Die strengen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung würden in Hamburg deutlich unterschritten, und das Hamburger Trinkwasser sei von einwandfreier Qualität. Ergänzt werde das Angebot durch Hintergrundinformationen zu den Themen Spurenstoffe, Wasserkreislauf und Grundwasserschutz.
Um den Schutz des Hamburger Grundwassers zu erhöhen, unterstützt der Versorger nach eigenen Angaben die Umweltbehörde bei der Ausweisung eines 8,6 Quadratkilometer großen neuen Wasserschutzgebiets im Bereich Eidelstedt und Stellingen, das durch einen Mix von städtischer Infrastruktur und landwirtschaftlicher Nutzung geprägt sei. Dort betreibe Hamburg Wasser sieben Brunnen für das Wasserwerk Stellingen, die zwischen 51 und 106 Meter tief sind.