Das Projekt laufe im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Plastik in der Umwelt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), teilte das Forschungszentrum mit. Ziel sei es, die Faktoren, die zur Sedimentation von Mikroplastik-Partikeln führen, zu verstehen und mögliche ökologische Wirkungen auf Mikroorganismen und Wassertiere zu bewerten. Koordiniert wird MikroPlaTaS vom UFZ. Vier Universitäten bzw. Institute sowie zwei Unternehmen seien beteiligt.
Mikroplastikpartikel seien, wenn auch in geringen Konzentrationen, in sehr vielen Binnengewässern nachweisbar, erklärte das UFZ. Voruntersuchungen hätten gezeigt, dass die Zahl der Partikel unterhalb von Staubereichen abnimmt, obwohl die Dichte vieler Kunststoffe geringer sei als die Dichte von Wasser und die Partikel deshalb eigentlich an der Oberfläche schwimmen müssten. Dafür, dass sie das nicht tun, könnten mehrere Ursachen infrage kommen. So sei zum Beispiel denkbar, dass die Dichte der Partikel durch biologischen Bewuchs zunimmt. Ebenso sei es möglich, dass sich durch die Verwitterung der Partikel ihre Benetzbarkeit mit Wasser erhöht. Weiterhin könnten die Partikel an Aufwuchsflächen festkleben oder durch Tiere aufgenommen werden.
Welche Mechanismen nun wirklich zum Absinken der Partikel und zur Erhöhung ihrer Konzentration im Sediment führen, soll im Labor experimentell untersucht und mit den im Feld gefunden Partikeltypen und -konzentrationen in Beziehung gesetzt werden, führte das UFZ weiter aus. Die Feld-Untersuchungsstandorte umfassen drei Brauchwasser-Talsperren in Sachsen (Bautzen, Quitzdorf und Malter) und drei gestaute Flussbereiche in Nordrhein-Westfalen (Abschnitte der Ems, der Lippe sowie die ehemaligen Rieselfelder der Stadt Münster).
Ein weiterer Fokus des Projektes seien Laborstudien zur mikrobiellen Besiedlung und Sedimentation von Mikroplastik unter verschiedenen Umweltbedingungen, hieß es weiter. Diese Arbeiten gäben wichtige Impulse für den dritten Schwerpunkt, die Aufklärung ökologischer Wirkungen auf Lebensgemeinschaften im Plankton und im Sediment der Gewässer. Die geplanten Versuchsanordnungen reichen von kleinen Laborgefäßen mit einzelnen Schlüsselarten wie Wasserflöhen, Rädertierchen, Fadenwürmern und Schnecken bis hin zu künstlichen Teichen mit komplexen Lebensgemeinschaften, sogenannten Mesokosmen. Am Ende des Projektes soll eine Risikoabschätzung für die Belastung von Talsperren und Staubereichen stehen, stellte das UFZ in Aussicht.