Zum Schutz der Gewässer vor schädlichem Eintrag aus der industriellen Landwirtschaft müssten bundesweit verpflichtende Gewässerrandstreifen mit einer Mindestbreite von zehn Metern eingeführt werden, fordert der Umweltverband. Zudem solle das Bundesumweltministerium (BMU) als eine weitere Sofortmaßnahme gemeinsam mit den weiteren beteiligten Bundesministerien und Ländern einen Aktionsplan für gesundes Wasser in Rhein, Donau und Weser erstellen, der konkrete Maßnahmen, Gelder und Zeiträume benenne.
Auf EU-Ebene warnt der BUND davor, dass die Fristen für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) noch weiter verschoben und verschleppt werden sollten. „Starke Lobby-Verbände setzen alles daran, die Standards beim Wasserschutz sogar zu lockern“, so der BUND. Die EU prüfe derzeit, ob sie den Gewässerschutz sogar noch abschwächen oder den Zeitraum der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verlängern könne. Die Politiker in Berlin und Brüssel sollten die Wasserrahmenrichtlinie aber so belassen, wie sie ist, und endlich konsequent umzusetzen.
„Der BUND-Gewässerreport macht klar, dass sich die Politik endlich bewegen muss, damit unser Wasser noch zu retten ist“, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Hubert Weniger, bei der Vorstellung des Gewässerreports. Mit der Präsentation des Gewässerreports hat der BUND zeitgleich die Kampagne „Rette unser Wasser“ gestartet mit dem Ziel, ein von ihm befürchtetes Aufweichen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Rahmen des anstehenden Überprüfungsprozesses auf europäischer Ebene zu verhindern. „Wir erwarten von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst ist und für den Erhalt der Richtlinie stimmt“, so Weiger.