Auf diese Weise können sie ihre Expertise in die Entwicklungszusammenarbeit einbringen und die Versorgungssituation in Entwicklungsländern verbessern, teilte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) mit. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) habe im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Verband eine entsprechende Initiative angekündigt.
Bislang sei das Know-how der kommunalen Unternehmen meist nur punktuell im Rahmen von Projekten bestehender internationaler Kommunalbeziehungen genutzt worden. „30 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und der Klimawandel stellt uns schon heute vor große Herausforderungen bei der Wasserversorgung, die künftig noch zunehmen werden“, sagte Müller. Deutsche kommunale Unternehmen könnten einen entscheidenden Beitrag leisten, Städte in Entwicklungsländern zu lebenswerten Orten zu machen.
VKU-Vizepräsident Karsten Specht erklärte, die Kommunalwirtschaft wolle lokale Akteure in Partnerländern langfristig zu Experten ihrer eigenen Infrastrukturen der Daseinsvorsorge machen. Dazu gebe sie gern ihre Expertise weiter. „Dabei setzen wir auf Beratung auf Augenhöhe: von Praktikern für Praktiker, in einer langfristigen Partnerschaft“, so Specht.
Wie der Verband näher ausführte, leiden kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen häufig unter mangelnder Finanzierung und benötigen neben technischem Know-how auch betriebswirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse. Hier könnten deutsche kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen unterstützen. Die neu gestartete Initiative setze auf die nachhaltige Unterstützung kommunaler Akteure. In den „Betreiberpartnerschaften“ übernähmen kommunale Unternehmen eine zentrale Rolle in der betriebsunterstützenden Beratung.
Der VKU erinnerte daran, dass es eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sei, bis 2030 allen Menschen weltweit Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung zu garantieren. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) unterstütze dieses Ziel in 19 Ländern weltweit, etwa durch die Finanzierung von Infrastruktur. Die Betreiberpartnerschaften sollen das staatliche Engagement ergänzen. Die Idee eines neuen Modells für konkrete Betreiberpartnerschaften sei von dem Netzwerk German Water Partnership (GWP) entwickelt worden. Im weiteren Prozess waren die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Engagement Global sowie der VKU eingebunden und haben sich für das Modell ausgesprochen, hieß es.