In dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Verbundvorhaben, das von der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH in Leipzig geleitet wird, beschäftige sich das TZW mit den Einsatzmöglichkeiten von Filtersanden aus der Enteisenung für die Schwefelwasserstoffbindung bei der Gasreinigung.
Wasserwerksrückstände fallen bei der Trinkwasseraufbereitung insbesondere bei der Flockung und Filtration an, macht das TZW deutlich. Zu den Rückständen gehörten dabei anfallende Schlämme als auch die Filtermaterialien. Aufgrund sich ändernder Anforderungen und gesetzlicher Vorgaben, wie etwa im Kreislaufwirtschaftsgesetz, im Bodenschutzgesetz, in der Düngeverordnung und im Düngegesetz, müssten immer mehr Wasserversorgungsunternehmen dazu übergehen, Verwertungswege für ihre Wasserwerksrückstände zu suchen, da die bisherige Art der Entsorgung teilweise nicht mehr möglich sei.
In manchen Fällen könne es zielführend sein, die in den verschiedenen Aufbereitungsstufen anfallenden Rückstände sortenrein zu sammeln, um deren Verwertung zu erleichtern, unterstreicht das TZW. Dies sei zwar meist kurzfristig mit Investitionen verbunden, könne sich jedoch mittel- oder langfristig wirtschaftlich auszahlen. So könnten sortenrein gesammelte kalkhaltige Rückstände beispielsweise zur pH-Wert-Anhebung oder zur Kalkdüngung eingesetzt werden, während sie in Mischung mit Flockungsschlämmen in der Regel nicht verwertet werden können.
Das zweijährige Projekt HiPur wird von der DBU mit über 116.000 Euro gefördert. Wie das TZW weiter ausführt, könnten Filtersande als Ausgangsstoff für eisenbasierte Gasreinigungsmaterialien gesehen werden. Das sei insbesondere für Betreiber von Biogasanlagen von großem Interesse. Erste Messungen des Umwelttechnik-Unternehmens DBI hätten ergeben, dass gebrauchte Filtersande, die von den Wasserversorgungsunternehmen aufgrund von Sanierungsmaßnahmen abgegeben werden, vergleichbare oder zum Teil sogar bessere Schwefelwasserstoffentfernungsraten lieferten als die marktverfügbaren Adsorbentien. Somit eröffne sich für Filtersande aus der Enteisenung ein neuer Verwertungsweg.