Rheinland-Pfalz fördert Projekt zur Sicherung der Wasserversorgung im Krisenfall


„Der vom Bundesamt erarbeitete Handlungsrahmen wurde bisher erst bei den großen Wasserversorgern in Dresden und Leipzig zum Einsatz gebracht. Für uns ist es wichtig, die Anwendbarkeit solcher Risikobetrachtungen für die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Rheinland-Pfalz zu überprüfen“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese beim Projektstart am Dienstag in Mainz. Nur auf Basis einer soliden Risikoanalyse könnten entsprechende Vorsorgemaßnahmen etabliert werden.


Ziel des Projekts sind
Notfallvorsorgekonzepte


In einem weiteren Schritt, so Griese, gehe es für die Unternehmen dann darum, aus diesen Erkenntnissen Notfallvorsorgekonzepte abzuleiten, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Wichtig sei auch, dass die Verantwortungsgrenzen identifiziert würden. „Wann hört die Verantwortung des Wasserversorgers auf, wann liegt ein Fall für den Katastrophenschutz vor?“

Der Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz (LDEW) teilte mit, dass der Verband das Projekt als maßgeblichen Beitrag zur Verbesserung der Notfallvorsorge in der Wasserversorgung unterstützt. „Die rheinland-pfälzische Wasserwirtschaft als Betreiberin kritischer Infrastrukturen stellt sich diesen Herausforderungen proaktiv“, erklärte Horst Meierhofer, Geschäftsführer des LDEW.


Laut BBK-Präsident Unger ist die Wasserversorgung in Deutschland wie auch die Gas- und Stromversorgung sehr sicher. Ereignisse der vergangenen Jahre hätten aber auch gezeigt, wie wichtig ein eingespieltes Krisenmanagement sei. „Wir haben Wetterphänomene von der Dürre in diesem Jahr bis hin zu extremem Starkregen“, sagte Unger. „Die Zunahme von Extremwettereignissen führt auch dazu, dass häufiger auch Wasserversorgungseinrichtungen betroffen sind.“


Stromausfälle können
Wasserversorgung gefährden


Bei Flusshochwassern seien Brunnen überspült worden, es habe IT-Angriffe auf Krankenhäuser und Versorger gegeben. Auch hygienische Probleme wie etwa ein Legionellenbefall träten auf. „Immer ist dann Krisenmanagement gefragt“, so Unger. „Das ist nicht nur Sache der Wasserversorger, sondern auch der Katastrophenschutzbehörden.“ Stromausfälle – wie 2017 in größerem Ausmaß in Mainz und Wiesbaden – seien für die bundesweit rund 6.000 Wasserversorger ebenfalls ein großes Thema. Pumpen oder die Steuerung seien strombetrieben. „Ohne Strom geht auch im Bereich der Wasserversorgung nichts.“