DBU fordert bessere Unterstützung der Kommunen bei Extremwetterlagen


„Jede Stadt, jede Gemeinde in Deutschland muss sich auf den Schutz vor Extremwetterereignissen einstellen, um Schäden zu minimieren. Aber das kostet Geld, und die Kommunen dürfen als letztes Glied der Kette nicht auf den Problemen sitzen bleiben“, warnte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Vieles sei in Bewegung, aber es müsse noch mehr passieren.


Der diesjährige heiße und trockene Sommer habe gezeigt, dass Extremwetterlagen nicht mehr so die Ausnahme sein werden wie früher. „Das gilt für extreme Hitzelagen wie für lokal auftretende Starkregenereignisse. Es gibt Strategien, aber die müssen auch ergriffen werden“, machte Bonde deutlich. Klimaerwärmung, versiegelte Flächen und Abwärme von Heizungen, Industrie und Verkehr heizten Städte immer stärker auf, nachts kühlten sie kaum noch ab. Der hohe Versiegelungsgrad, die dichte Bebauung und noch zunehmende Verdichtungsgrade potenziere das Auftreten von urbanen Überflutungen, Hitzestaus und Trockenheit.


Es „wird und muss“ künftig darum gehen, vorbeugende Maßnahmen in Neubau und Bestand zu ergreifen, so Bonde. Erforderlich sei eine Stadtentwicklung, die die Verwundbarkeit städtischer Infrastruktur gegenüber Hitze und extremen Niederschlägen verringern könne. Der Transfer dieser Erkenntnis in das öffentliche Bewusstsein und damit hin zur flächendeckenden Umsetzung geeigneter integrierter Systemlösungen sei von besonderer Bedeutung. „Klimaanpassung ist eine kommunale Gemeinschaftsaufgabe, die auf der Zusammenarbeit verschiedener städtischer Akteure fußt“, betonte er.


Es sei trügerisch, wenn sich Kommunen sicher fühlen, weil Starkregenereignisse bisher noch nicht eingetreten sind. Das dürfe das Umsetzen von Handlungskonzepten und Vorsorgemaßnahmen aus Sicht einiger kommunaler Verwaltungen nicht schwierig bis unmöglich machen. Das Ausweiten bestehender und die Auflage neuer Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene sei dringend notwendig, um Kommunen die erforderliche Finanzierung personeller Ressourcen und Investitionen zu ermöglichen und Überflutungsvorsorge als Klimaanpassungsaktivität in die Breite zu tragen. Auch Gesetze, Verordnungen und technisches Regelwerk bedürfen dringend einer stärkeren Berücksichtigung von Überflutungsvorsorge und einer Anpassung an den veränderten Handlungsdruck durch die Zunahme von Starkregenereignissen“, forderte Bonde.