RUB entwickelt statistisches Modell zur Abschätzung von Hochwasserrisiken


Anders als in früheren Modellen unterscheiden die Hydrologen im Team von Prof. Andreas Schumann vom Lehrstuhl für Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik dabei drei Typen von Hochwasser mit verschiedenen Ursachen, etwa Starkregen oder Dauerregen, teilte die Hochschule mit. Das Modell könne helfen, das Hochwasserrisiko in bestimmten Gebieten einzuschätzen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu planen.


Die drei Arten von Hochwasser gingen auf verschiedene Ursachen zurück und seien in ein- oder zweitägigen Starkregen, Dauerregen über vier bis fünf Tage und schneebeeinflusste Hochwasser unterteilt. Früher seien die Jahreshöchstwerte statistisch analysiert worden, wobei das Modell nicht zwischen den drei Hochwassertypen unterschied. Genau das sei aber notwendig, um die Hochwasserwahrscheinlichkeit abzuschätzen, betonte die RUB. Ein kurzer, lokal begrenzter Starkregen könne zum Beispiel in kleineren Gebieten die Flüsse über die Ufer treten lassen, in größeren Gebieten aber nicht.


Schumanns Gruppe rechnete die drei Hochwassertypen für das neue Modell auseinander, berichtete die Hochschule weiter. Als Grundlage erhielten sie von den jeweiligen Landesämtern Aufzeichnungen der Pegelstände bestimmter Flüsse und setzten diese mit meteorologischen Daten des Deutschen Wetterdienstes zum gleichen Zeitpunkt in Beziehung. So erhielten sie eine Statistik, welche Wetterereignisse welche Effekte in den Flüssen auslösen, und können darauf basierend Aussagen zum Hochwasserrisiko für die Zukunft ableiten. Das Modell basiere auf Daten des Flusses Mulde und der Region Ostharz. Prinzipiell funktioniere es jedoch für ganz Deutschland. Allerdings müsse es für jedes Gebiet angepasst werden, räumt die Hochschule ein.