Laut Antrag soll die Staatsregierung darlegen, welches nach derzeitigem Kenntnisstand die Haupteintragsquellen von Mikroplastik in Bayern sind und welche Rolle dabei Sport- und insbesondere Kunstrasenplätze spielen. Zudem soll sie nach dem Willen der Sozialdemokraten umweltfreundliche Alternativen benennen und sich zu den neuen europäischen Regelungen zu Plastikvermeidung und Plastikrecycling und deren Umsetzung äußern. Auch jenseits von Sportplätzen müsse die Staatsregierung jetzt erklären, was sie für ein Konzept zur Plastikvermeidung habe, forderte von Brunn.
Auch ein weiterer aktueller Antrag der SPD-Fraktion (Drucksache 18/557) beschäftigt sich mit dem Thema Mikroplastik. Darin fordern die Sozialdemokraten die Staatsregierung auf, die Herkunft der Mikroplastikpartikel in bayerischen Flüssen, Bächen und Seen, im Grundwasser, im Trinkwasser, im Abwasser sowie generell in der Umwelt Bayerns besser zu erforschen. „Wichtig ist auch, dass Kläranlagen so aufgerüstet werden, dass ihre Filtersysteme in der Lage sind, kleinste Kunststoffpartikel auch unter schwersten Bedingungen wie bei Starkregen vollständig aus dem Abwasser herauszufiltern“, unterstrich von Brunn.
Die Fraktion bezieht sich in beiden Anträgen auf den ersten Teil der Studie „Mikroplastik in Binnengewässern Süd- und Westdeutschlands. Bundesländerübergreifende Untersuchungen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz“ mit dem Titel „Kunststoffpartikel in der oberflächennahen Wasserphase“. Der Studie zufolge hat sich Mikroplastikbelastung in der Isar bei Moosburg gegenüber anderen Messpunkten flussaufwärts verzehnfacht. Demnach stieg die Plastikkonzentration von 8,3 Partikeln/m³ bei Baierbrunn auf 87,9 Partikeln/m³ bei Moosburg. Daher fordert die SPD die Staatsregierung auf, zu berichten, welche weiteren Maßnahmen möglich sind, um das Vorkommen von Mikroplastik in den Binnengewässern zu vermeiden.