Ein Verbot sei unausweichlich, weil das Granulat in die Umwelt gelange und insbesondere der Eintrag ins Wasser, zum Beispiel durch Witterung oder Stollenschuhe, nur unzureichend verhindert werden könne, sagte Nadja Ziebarth, BUND-Expertin für Mikroplastik. Es gehe nicht um ein grundsätzliches Verbot von Kunstrasenplätzen; problematisch sei aber das derzeit noch überwiegend aus Kunststoff bestehende Granulat, das auf diesen Plätzen ausgebracht wird.“ Kunststoffgranulat ist letztlich nichts Anderes als umweltschädliches Mikroplastik. „Sobald es einmal in der Umwelt ist, gibt es keine Möglichkeit, Mikroplastik wieder aus Boden und Gewässern herauszuholen“, erklärte die BUND-Expertin.
„Wir brauchen schnell Alternativen“
Nach Auffassung des BUND müssten deshalb alternative Materialien gefunden und ihre Praxistauglichkeit schnellstens überprüft werden. „Wir brauchen schnell Alternativen, welche die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler nicht gefährden sowie die Performance des Platzes nicht beeinträchtigen“, so Ziebarth. Vielversprechende Optionen dafür sind Sand statt Kunststoffgranulat oder alternative Füllmaterialien wie Kork oder Kokosnussschalen. „Hamburg macht es vor: Die Stadt setzt auf ihren öffentlichen Kunstrasenplätzen schon seit mehreren Jahren Sand ein“, sagt Ziebarth. Doch auch bei den umweltfreundlicheren Alternativen sollte der Materialeinsatz so gering wie möglich gehalten und damit natürliche Ressourcen geschont werden.