Unter diesen Grundwasserkörpern befinden sich des Weiteren auch solche im niedersächsischen Nordel mit 243 mg/l, im brandeburgischen Kemlitz mit 179, im sächsischen Großenhain mit 150 mg/l und in Eichwerder in Brandenburg mit 122 mg/l. Unter den 50 in der Antwort genannten Gemeinden liegen den Angaben zufolge 24 in Niedersachen, jeweils sechs in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg, vier in Rheinland-Pfalz, jeweils drei in Sachsen-Anhalt und Sachsen, zwei in Schleswig-Holstein sowie jeweils eine in Thüringen und Nordrhein-Westfalen.
PSM-Grenzwertüberschreitungen an 27 Grundwasser-Messstellen
An 27 von insgesamt 1.217 Grundwasser-Messstellen gab es im Jahr 2017 Überschreitungen des Grenzwertes für Pflanzenschutzmittel (PSM) von 0,1 μg/l. Darunter sind Werte von 0,91 μg/l Desphenyl-Chloridazon im schleswig-holsteinischen Horst, 0,32 μg/l Desethylatrazin im bayerischen Schlakham und 0,232 μg/l Quinmerac im brandenburgischen Hirschfeld. Unter den 15 Grundwassermessstellen mit den höchsten gemessenen Werten liegen acht in Schleiswig-Holstein, sechs in Bayern und eine in Brandenburg.
Bei den Oberflächengewässern zählen zu den 15 Orten mit den höchsten gemessenen Nitrat-Werten die Messtellen Neumühle mit einem Mittelwert von 35 mg/l in der Schwalm, Reckershausen mit 34 mg/l i der Leine, Grafhorst mit 28 mg/l in der Aller und Ronheim mit 24 mg/l in der Wörnitz. Auch hier gilt ein Grenzwert von 50 mg/l.
Daten von 256 repräsentativen Messstellen an Fließgewässern
Von den Bundesländern würden im Rahmen der Verwaltungsvereinbarung zum Datenaustausch im Umweltbereich jährlich Daten für 256 repräsentative Messstellen an Fließgewässern an das Umweltbundesamt (UBA) übermittelt, erläutert die Bundesregierung in der Antwort. Die Messstellen zählten überwiegend zum Überblicksüberwachungsmessnetz, das für die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie eingerichtet worden ist. Es handle sich um Messstellen an großen und mittelgroßen Fließgewässern; in kleinen Fließgewässern könnten höhere Konzentrationen auftreten. Da in Seen treten üblicherweise geringere Schadstoffkonzentrationen auftreten, werde über Seen in der Antwort nicht berichtet, schreibt die Bundesregierung.
Grüne: Überdüngung muss Einhalt geboten werden
Die Bundestagsfraktion der Grünen hat unterdessen im Zusammenhang mit dem Bericht des Weltklimarats (IPPC) zu Landnutzung ihre Überzeugung bekräftigt, dass der Überdüngung Einhalt geboten werden müsse. „Die schiere Menge an Stickstoff, die in Deutschland über Gülle, Mist oder Mineraldünger ausgebracht wird, übersteigt, was Pflanzen und Böden aufnehmen können – und zwar um das Doppelte“, hieß es seitens der Fraktion am Donnerstag. Benötigt würden Düngeregeln, die mit einer deutlichen Begrenzung der Menge an Düngemitteln, die ausgebracht werden darf, Klima und Wasser schützten.
Bericht des Weltklimarats warnt vor Wasserknappheit in Trockengebieten
In dem am selben Tag vorgelegten IPPC-Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme (SRCCL) heißt es unter anderem, das Risikoniveau aufgrund des Klimawandels hänge sowohl vom Grad der Erwärmung als auch von der Entwicklung von Bevölkerungs-, Konsum-, Produktions-, technologischen Entwicklungs- und von Landmanagementmustern ab. Entwicklungspfade mit höherem Bedarf an Nahrung, Futtermitteln und Wasser, ressourcenintensiverem Konsum und ressourcenintensiverer Produktion sowie mit geringeren technologischen Verbesserungen der landwirtschaftlichen Erträge führten zu höheren Risiken durch Wasserknappheit in Trockengebieten, Landdegradierung und Ernährungsunsicherheit.