Das ist das Ergebnis einer unter der Federführung von Forschenden von Climate Analytics und der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) durchgeführten Studie. Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau würde diese Zunahme weitestgehend vermeiden, teilte die HU mit. Die Studie wurde in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht.
„In unserer Studie zeigte sich bei einer Erderwärmung um 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau eine signifikante Verschiebung der gegenwärtigen Wetterbedingungen im Sommer. Extreme Witterungsbedingungen würden anhaltender - heiße und trockene Perioden sowie aufeinanderfolgende Tage mit starken Regenfällen würden länger werden“, so der Leitautor Peter Pfleiderer von Climate Analytics und der HU. Die Auswirkungen dieser heißen und trockenen Wetterextreme auf Gesundheit, Ökosysteme, Landwirtschaft und Ökonomie nähmen zu, je länger diese andauern. Ebenso erhöhe eine Vielzahl aufeinanderfolgender Starkregentage das Risiko schwerer Überflutungen.
Der Studie zufolge erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Warmperioden, die länger als zwei Wochen dauern, um vier Prozent gegenüber dem heutigen Klima unter einer Erwärmung von 2°C über dem vorindustriellen Niveau. Insbesondere für Teile Nordamerikas, in Zentraleuropa und im Norden Asiens sei dieses Signal stark ausgeprägt. An der amerikanischen Ostküste würde sich die Wahrscheinlichkeit von länger als zwei Wochen andauernder Hitze- und Trockenperioden sogar um 20 Prozent erhöhen.
„Dringender Handlungsbedarf“
„Mit zunehmender Erwärmung müssen wir mit immer stärkeren Auswirkungen durch extreme Wetterverhältnisse rechnen. Unsere Forschungsergebnisse zeigen aber auch, dass Risiken bei einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C, im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris, beträchtlich reduziert würden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Welt derzeitig auf 3°C zusteuert, unterstreicht unsere Studie den dringenden Handlungsbedarf“, so Carl-Friedrich Schleussner von Climate Analytics und der HU.
Die Studie untersuchte auch die physikalischen Prozesse, welche die vermehrte Persistenz von Wetterlagen erklären können, teilte die Hochschule weiter mit. „Wir finden in Klimamodellen eine Abschwächung der großskaligen Sommerzirkulation inklusive des Jet Streams als Ergebnis der globalen Erwärmung. Die von uns diagnostizierte Persistenzzunahme hat zum Teil mit dieser Abschwächung zu tun. Durch die Verlangsamung der Zirkulation werden Wetterregime beständiger und damit auch Hitzewellen oder Starkregen“, sagte Co-Author Dim Coumou von der Vrije Universiteit Amsterdam.