„Vergüllung der Gewässer Ursache für Zunahme der Blaualgenblüten“


Die wesentliche Ursache für die Zunahme der Blaualgenblüten in deutschen Gewässern liegt in der Zuspitzung der Klimakrise und der Vergüllung der Gewässer durch die industrielle Landwirtschaft. Diese Feststellung hat die Grünen-Fraktion im Bundestag getroffen. Der hohe Nährstoffgehalt lasse Algen übermäßig wachsen und die Seen somit veröden und verlanden.


Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Fraktion (Arbeitsnummer 7/438) geht hervor, dass es 2018 wegen Blaualgenblüten insgesamt 47 Badeverbote in deutschen Gewässern gab, gegenüber 18 Badeverboten im Jahr 2017. Damit ist 2018 das Negativ-Rekordjahr für Badeverbote in Deutschland, so die Grünen. Seit 2011 hat es in Deutschland der Antwort der Bundesregierung zufolge insgesamt 135 Badeverbote, davon 128 temporäre und sieben ganzjährige, aufgrund von Blaualgenblüten gegeben.


Da sich Blaualgen besonders stark in nährstoffreichen und erhitzten Gewässern ausbreiten, seien ein Ende der Massentierhaltung und eine „starke Düngeverordnung“ erforderlich, so die Grünen. Die Bundesregierung vertritt in der Antwort die Auffassung, dass für das Ziel, so genannte Blaualgenblüten zu vermeiden, der Fokus weiterhin auf einer Verringerung des Phosphor-Eintrags liegen sollte, sowohl in Bezug auf Einträge aus der Landwirtschaft als auch aus Kläranlagen. Sie verweist in ihrer Antwort darauf, dass eine Überarbeitung der Regelungen zur landwirtschaftlichen Düngung derzeit in Arbeit sei. Im Hinblick auf  das Einleiten von häuslichen und kommunalem Abwasser in Gewässer erfolge würden die Anforderungen an die Nährstoffemissionen überprüft.