In Deutschland weiterhin Herausforderungen bei hydromorphologischen Maßnahmen


Hydromorphologische Maßnahmen würden derzeit nicht in dem erforderlichen Umfang realisiert, um den guten ökologischen Zustand bis zum Jahr 2027 zu erreichen. Grund hierfür sei unter anderem, dass es wenig Transparenz über umgesetzte Maßnahmen und wenig Erfolgskontrolle gebe.


Die Fortschritte ließen sich derzeit nur an der Bewertung des ökologischen Zustands selbst ableiten, denn Effizienzkontrollen nach der Umsetzung morphologischer Maßnahmen, die auch kurzfristige Erfolge messbar aufzeigen, würden nicht flächendeckend angewandt, heißt es in der Studie. Dadurch sei möglicherweise die Akzeptanz für die Maßnahmen bei den Maßnahmenträgern nicht gegeben.


Hydromorphologische Maßnahmen könnten im Sinne der Gewässerunterhaltung gemäß dem Wasserhaushaltsgesetz, der Zuordnung von Verantwortlichkeiten und einer ausreichenden finanziellen Förderung gefördert werden, rät die Studie. Zudem sei es sinnvoll, die nach WRRL nicht berichtspflichtigen Kleingewässer noch sehr viel stärker mit in die Maßnahmenplanung zu integrieren.


Generell habe es für den zweiten Bewirtschaftungszyklus ab 2015 eine Maßnahmenplanung auf der Ebene der Wasserkörper gegeben, stellt die Studie fest. Hierbei wurden in signifikant mehr Wasserkörpern Maßnahmen zur Reduzierung der Belastungen aus Abflussreduzierungen und morphologischen Veränderungen geplant als im Zyklus 2009 bis 2015. In der Zwischenberichterstattung 2018 zum Umsetzungsstand der in 2015 geplanten Maßnahmenprogramme habe es jedoch keine Meldung über den Umsetzungsstand der Maßnahmen gegeben. Es wurde jedoch festgelegt, wie viele Maßnahmen pro Wasserkörper notwendig sind, um die Ziele bis 2021 zu erreichen.


In 70 Prozent aller berichteten Oberflächenwasserkörper sind hydromorphologische Maßnahmen geplant


Auf Basis der Daten zur Zwischenberichterstattung 2018 sind in 70 Prozent aller berichteten Oberflächenwasserkörper hydromorphologische Maßnahmen für das Erreichen des guten ökologischen Zustands geplant, ist der Studie weiter zu entnehmen. Maßnahmenschwerpunkte bezüglich der Verbesserung der Morphologie seien Habitatverbesserungen und das Initiieren einer eigendynamischen Gewässerentwicklung. Mindestens 82.000 hydromorphologische Einzelmaßnahmen in deutschen Oberflächengewässern seien geplant. Renaturierungsmaßnahmen hätten eine durchschnittliche Länge von drei Kilometern pro Wasserkörper.


Zwischen dem Berichtszeitraum 2015 und 2021 sind nur für geringfügig weniger Wasserkörper hydromorphologische Maßnahmen geplant, lautet ein weiteres Ergebnis der Studie. Diese Differenz könnte damit erklärt werden, dass in wenigen Wasserkörpern die hydromorphologischen Maßnahmen bis zum Jahr 2021 umgesetzt werden können. Es sei weiterhin unklar, wie viele von den in 2018 geplanten hydromorphologischen Einzelmaßnahmen bis zum Jahr 2021 tatsächlich umgesetzt sein werden und welche Hemmnisse die Umsetzung der bisher geplanten Maßnahmen verhindern.