Monitoring-System „Smart Lake“ warnt vor sinkenden Sauerstoffgehalten


„Smart Lake“ überwache Wasserdaten und sende eigenständig eine Warnung an den zuständigen Techniker, wenn Grenzwerte überschritten werden, teilte die THGA mit. An dem Projekt waren maßgeblich Masterstudierende aus dem Studiengang Elektro- und Informationstechnik beteiligt. Mit ihrer Idee vom intelligenten See belegten Prof. Bernd vom Berg und sein Team den ersten Platz im internationalen Wettbewerb „Sigfox Universities Challenge 2019“.


Das System basiere auf dem Internet of Things (IoT), bei dem Gegenstände des täglichen Lebens miteinander vernetzt und an eine globale Infrastruktur angeschlossen sind. Beim „Green IoT“ werde diese Idee um den Umweltgedanken erweitert, erklärte vom Berg. „Dank modernster Technik können wir effektive Systeme zum Schutz der Umwelt aufbauen und einsetzen und somit einen wesentlichen Beitrag leisten, um Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Menschen zu bewahren.“


„Smart Lake“ wurde laut THGA im Bochumer Stadtparkteich installiert. Messstationen, entlang des Gewässers verteilt, erfassen zyklisch die Wasserparameter und übermitteln sie an zentrale Überwachungsstellen. „Dabei können wir genau festlegen, wie oft gemessen wird, z. B. alle zehn Minuten, alle zwölf Stunden oder einmal am Tag“, erklärte Student Philipp Krienke, der das System in seiner Bachelorarbeit entwickelt hat und jetzt weiter optimiert. „Sobald Grenzwerte überschritten werden, sendet es eigenständig eine Alarm-Mail an die Verantwortlichen. In Bochum etwa an das Tiefbauamt und gegebenenfalls dann an die Feuerwehr“, sagte er.


Messwerte kommen auf dem Smartphone oder Tablet an


Das Besondere sei, dass die Messwerte in einer übersichtlichen Grafik auf dem Smartphone oder Tablet ankommen, berichtete die Hochschule weiter. So ließen sich Tendenzen und Änderungen noch besser erkennen. Im Ernstfall könne schnellstmöglich reagiert werden, z. B. mit der Einleitung von Frischwasser oder Sauerstoff, bevor umweltgefährdende Situationen eintreten. Für die Übertragung nutzen die THGA-Wissenschaftler das weltweite IoT-Netzwerk des französischen Anbieters „Sigfox“. Es ermögliche, Objekte mit geringem Energiebedarf drahtlos mit dem Internet zu verbinden.


Das Umweltmonitoring-System der THGA sei nicht nur für die Überwachung von Gewässern geeignet, sondern lasse sich universell in vielen Bereichen des aktiven Umweltschutzes einsetzen, führte die THGA weiter aus. Da die komplette Kernelektronik immer gleichbleibe, müsse nur die Sensorik individuell an die Anforderungen angepasst werden.